Statt kollektivvertragliche Lohn- und Gehaltserhöhungen von 4,8 Prozent in der Metallindustrie hinzunehmen, will ein oberösterreichischen Automobilzulieferer lieber 800 Mitarbeiter feuern. TCG Unitech hat 882 der 960 Beschäftigten beim AMS-Frühwarnsystem angemeldet. Statt der Lohn- und Gehaltserhöhungen soll es Einzelvereinbarungen und Änderungskündigungen geben.
Über den Vorfall hatte „nachrichten.at“ am Dienstag berichtet. Die Löhne und Gehälter sollen aufgrund der schwierigen Lage in der Autoindustrie gleich bleiben, hieß es vonseiten des Unternehmens.
Umsatz von 245 Mio. Euro pro Jahr
Das Unternehmen gehört seit 2018 zur italienischen Gnutti Carlo Group und produziert Hightech-Bauteile für die Automobilindustrie, seit 2020 auch für den non-automotive-Bereich. Die Geschäftsbereiche sind Druckguss, Spritzguss sowie Öl- und Kühlmittelpumpen. Es gibt vier Standorte im Bezirk Kirchdorf (zwei Werke in Kirchdorf und je eines in Micheldorf und Rohr) und ein Joint Venture in China (Dalian). Jährlich werden rund 245 Millionen Euro umgesetzt.
Beschäftige müssen gehen oder Lohnverzicht akzeptieren
Beim AMS-Frühwarnsystem wurden 882 der 960 Beschäftigten angemeldet, bestätigte Betriebsratsvorsitzende Roswitha Grammer laut den „Oberösterreichischen Nachrichten“. Davon ausgenommen seien Lehrlinge, in Altersteilzeit befindliche Beschäftigte oder jene, die nach Kollektivvertrag bezahlt würden. In diesen Tagen würden Einzelgespräche geführt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssten sich entscheiden, ob sie neue Verträge mit dem Lohnverzicht von 4,8 Prozent plus unterschreiben oder nicht. Die Verunsicherung sei groß.
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