Sprengstoff in Shampoo

Russischer Geheimdienst FSB nimmt Deutschen fest

Ausland
20.11.2024 09:47

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben in der russischen Exklave Kaliningrad einen deutschen Staatsbürger wegen angeblich geplanter Sabotageakte festgenommen.

Es handle sich um einen 1967 geborenen Mann aus Hamburg, meldeten russische Nachrichtenagenturen am Mittwoch.

Bei der Einreise aus Polen in die russische Ostsee-Exklave seien in seinem Auto 50 Gramm Flüssigsprengstoff sichergestellt worden. Laut einem Bericht des Senders „Rossija 24“ war dieser zu Tarnungszwecken in Shampoo-Flaschen gefüllt worden.

Ukrainer vermittelte 
Den Auftrag für einen Anschlag habe der Mann von einem Ukrainer erhalten, der ebenfalls in Hamburg lebe, meldete die Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Der Festgenommene hat demnach auch gestanden, schon im März dieses Jahres einen Sprengstoffanschlag auf eine Gasverteilerstation im Gebiet Kaliningrad verübt zu haben. Unabhängige Bestätigungen für diese Angaben gab es zunächst nicht.

Immer wieder Festnahmen von Ausländern in Russland
Das Auswärtige Amt in Berlin äußerte sich zunächst nicht. Man informiere sich über den Fall, hieß es. In dem tiefen Konflikt zwischen Moskau und dem Westen wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine werden in Russland immer wieder Ausländer unter mehr oder weniger stichhaltigen Vorwürfen festgenommen. Oft wirkt es so, als sollten sie als Faustpfand für einen möglichen Austausch dienen. Bei einem großen Gefangenenaustausch Anfang August kam auch ein Mann aus Hamburg frei, der mit Hasch-Gummibärchen am St. Petersburger Flughafen festgenommen worden war. Der Vorwurf von Terrorismus wiegt allerdings wesentlich schwerer.

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