Einberufung ignoriert

„Haftbefehle“ gegen ultraorthodoxe Juden

Ausland
20.11.2024 11:35

Weil sie einen Einberufungsbefehl der israelischen Armee ignoriert haben, drohen zahlreichen ultraorthodoxen Männern Strafen. In Medien ist sogar von „Haftbefehlen“ die Rede.

1126 streng religiöse Männer seien betroffen, weil sie auf zwei Anweisungen der Armee nicht reagiert hätten, hieß es in mehreren Medien unter Berufung auf einen hochrangigen Offizier der israelischen Armee. Er sprach demnach von ausgestellten „Haftbefehlen“. Theoretisch könnte die Militärpolizei die Männer also festnehmen. Laut der „Times of Israel“ plant die Militärbehörde dies aber nicht.

Festnahme eines protestierenden ultraorthodoxen Juden in der Stadt Bnei Brak (Bild: APA/AFP/JACK GUEZ)
Festnahme eines protestierenden ultraorthodoxen Juden in der Stadt Bnei Brak

Die streng religiösen Männer waren in Israel jahrzehntelang von der Wehrpflicht befreit. Diese Ausnahmeregelung lief jedoch vor mehreren Monaten aus. Der israelischen Regierung gelang es nicht, ein Gesetz zu verabschieden, um die Erleichterungen für die betroffene Gruppe zu zementieren.

Was den Wehrdienstverweigerern droht
Der Oberste Gerichtshof erließ schließlich im Sommer ein Urteil, wonach ultraorthodoxe Männer zum Wehrdienst einzuziehen sind. Viele von ihnen empfinden den Militärdienst als Bedrohung ihres frommen Lebensstils, unter anderem weil Frauen und Männer gemeinsam dienen. Wehrdienstverweigerern drohen in Israel Ausreiseverbote und Festnahmen durch die Polizei.

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