Die Polizei ermittelt seit dem 6. November gegen Mette-Marits ältesten Sohn Marius Borg Høiby. Neuesten Medienberichten zufolge sollen die Ermittler auf dem beschlagnahmten Telefon von Høiby das Video einer mutmaßlichen Vergewaltigung gefunden und ihn deshalb am Montag kurz vor Mitternacht festgenommen haben.
Der Vorfall soll sich am Palmsonntag im Haus einer Frau in den Zwanzigern in Oslo ereignet haben. Der Vorwurf: „sexueller Umgang mit einer bewusstlosen oder wehrlosen Person“.
Laut dem Bericht habe die Polizei die Identität der Frau auf dem Video ermittelt und dann Anzeige erstattet. Die Frau selbst hat den 27-Jährigen nicht angezeigt. Die Frau erklärte gegenüber norwegischen Medien, dass sie Høiby nicht kenne. Das Opfer soll demnach nicht in der Lage gewesen sein, sich der Tat zu widersetzen. „Sie hat es schwer“, sagte der Rechtsbeistand der Frau dem Rundfunksender NRK.
Laut Anwalt weist Schuld zurück
Im Augenblick befindet Høiby sich im Osloer Stadtteil Grønland in Gewahrsam. Nach der Ausweitung der Vorwürfe gegen den norwegischen Prinzessinnensohn hat die Osloer Polizei Untersuchungshaft für den 27-Jährigen beantragt. Das teilte das zuständige Amtsgericht von Oslo der Nachrichtenagentur NTB mit. Ein Haftprüfungstermin findet am Nachmittag in der norwegischen Hauptstadt statt.
Høibys Anwalt Øyvind Bratlien teilte norwegischen Medien mit, dass sein Mandant vor Gericht erscheinen werde, es aber keine Grundlage für Untersuchungshaft gebe. Man wolle dem Gericht zeigen, dass der Fall anders aussehe und weitaus nuancierter sei, als es in den Medien vermittelt werde: „Die Videos zeigen, wenn man sie im Kontext betrachtet, dass nichts Kriminelles passiert ist. Auch andere Beweise in diesem Fall zeigen dies. Es hätte daher keine Anklage erhoben werden dürfen.“
Høiby ist Mette-Marits ältester Sohn. Er stammt aus einer früheren Beziehung der Prinzessin. Zusammen mit Thronfolger Kronprinz Haakon (51) hat sie zwei weitere Kinder, die Erbprinzessin Ingrid Alexandra (20) und den Prinzen Sverre Magnus (18). Høiby gehört zwar zur Königsfamilie, trägt aber keinen Prinzentitel und ist auch kein offizielles Mitglied des norwegischen Königshauses.
Harte Zeiten für norwegisches Königshaus
Der Osloer Hof erlebt wegen Høiby seit diesem Sommer eine seiner schwierigsten Zeiten der jüngeren Vergangenheit. Die umstrittene Hochzeit von Haakons Schwester Prinzessin Märtha Louise (53) mit dem Schamanen Durek Verrett (50) Ende August bot in der Hinsicht nur kurze und noch dazu recht fragwürdige Ablenkung.
Am 4. August war Høiby in Oslo wegen des Vorwurfs der Körperverletzung und der Sachbeschädigung erstmals festgenommen und am Tag darauf wieder freigelassen worden. In einer schriftlichen Stellungnahme räumte er damals ein, unter Alkohol- und Kokaineinfluss gegenüber seiner damaligen Freundin gewalttätig geworden zu sein und Dinge in ihrer Wohnung zerstört zu haben.
Gewalt gegen weitere Frauen
Seitdem wurden die Vorwürfe gegen ihn ausgeweitet, unter anderem ging es um Misshandlung in engen Beziehungen mit zwei weiteren Frauen. Dies bestreitet der 27-Jährige, der am 13. September im Zuge der Ermittlungen erneut festgenommen worden war. Die Polizei ermittelt weiter auch zu diesen und anderen Vorwürfen, die bis zum Fahren ohne gültigen Führerschein reichen. Dabei handelt es sich bisher ausschließlich um Anschuldigungen – angeklagt worden ist Høiby noch in keinem der Punkte.
Kronprinz spricht von „schweren Vorwürfen“
Das Schloss wollte die neuen Vorwürfe gegenüber norwegischen Medien nicht kommentieren. Kronprinz Haakon äußerte sich zu den Vorwürfen gegen seinen Stiefsohn jedoch während eines Besuchs auf Jamaika, wo er sich planmäßig noch bis Mittwoch als Sonderbotschafter des UNO-Entwicklungsprogramms UNDP aufhält.
„Das sind schwere Vorwürfe, mit denen Marius konfrontiert ist“, sagte Haakon dem Rundfunksender NRK. Man sei in Gedanken bei allen Betroffenen und vertraue darauf, dass Polizei und Justiz einen guten Job machten. „Vielleicht darf ich hinzufügen, dass ich heute gerne zu Hause bei Mette wäre. Ich vermisse sie“, sagte er. Kronprinzessin Mette-Marit hat keine größeren offiziellen Termine im November.
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