Am Dienstagnachmittag kam es in Wien-Favoriten zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung, bei welcher mehrere Passanten offenbar sowohl durch ein Messer als auch durch ein Pfefferspray angegriffen wurden. Zuvor soll eine Jugendbande ein Mädchen belästigt haben – Zeugen griffen ein, um ihr zu helfen.
Bei einer Schwerpunktaktion der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Jugendkriminalität nahmen Beamte der Wiener Polizei in Favoriten einen 17-jährigen Burschen nach einem mutmaßlichen Messerangriff fest.
Vier Personen durch Jugendbande verletzt
Der Vorfall ereignete sich am berüchtigen Reumannplatz, wo es offenbar zu einer Auseinandersetzung zwischen Jugendlichen und Passanten kam. Zeugen berichteten, dass die Jugendlichen ein Mädchen belästigt haben sollen.
Die gezeigte Zivilcourage der Passanten hatte leider schwerwiegende Folgen. Als sie mutig einschritten, um das belästigte Mädchen zu schützen, sahen sie sich einer brutalen Gegenreaktion ausgesetzt. Die Gruppe Jugendlicher soll die hilfsbereiten Bürger mit einem gefährlichen Arsenal angegriffen haben: Sie sollen Pfefferspray eingesetzt, einen Passanten mit einem Messer attackiert und sie mit gezielten Fußtritten angegriffen haben. Vier Personen erlitten dabei Verletzungen durch Pfefferspray und Tritte.
Das Waffenverbot hat definitiv zur Verbesserung der Situation beigetragen. Doch ebenso wichtig ist die verstärkte Polizeipräsenz.
Sicherheitssprecher Christian Hursky
Bisher nur ein Täter gefasst
Die Polizei nahm den 17-jährigen Hauptverdächtigen unmittelbar nach der Tat fest. Laut Zeugenaussagen soll er für den Messerangriff auf jenen Passanten verantwortlich sein. Er befindet sich derzeit in Polizeigewahrsam. Die Suche nach weiteren Verdächtigen blieb bislang erfolglos, ebenso die Spur zur mutmaßlichen Tatwaffe. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.
Waffenverbot seit April
Seit Anfang April gilt nach einer Reihe von Messerattacken ein Waffenverbot für das gesamte Areal am Reumannplatz. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) bezeichnete die Maßnahme damals als „ersten Schritt“. Die Waffenverbotszone sei Teil eines entsprechenden „Maßnahmenpakets“.
Laut Wiens Sicherheitssprecher Christian Hursky hätte das Waffenverbot zu einer Verbesserung der Situation beigetragen – die verstärkte Polizeipräsenz am Reumannplatz sei ebenso wichtig. Das Problem liege jedoch unter anderem in der unzureichenden Zahl an Polizisten – wie etwa in Wien-Favoriten, wo die Beamtenzahl kürzlich sogar weniger wurde.
Ein Positiv-Beispiel eines Waffenverbots sei „der Praterstern, wo seit sechs Jahren ein Waffenverbot gilt und sich die Lage deutlich beruhigt hat“. Es bleibt zu hoffen, dass der Vorfall mit dem belästigten Mädchen ein Einzelfall bleibt und die Beamten künftig rechtzeitig eingreifen, sodass Passanten nicht selbst eingreifen müssen, um in Not geratenen Personen zu helfen.
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