Eine 48-Jährige ist am Mittwoch im Grazer Straflandesgericht wegen versuchten Mordes vor einem Geschworenensenat gestanden. Der Ungarin wird vorgeworfen, im April ihren Freund im Zuge eines Streits mit einem Messer in den Bauch gestochen und lebensgefährlich verletzt zu haben.
Was sich genau am 14. April in der Wohnung in Graz abgespielt hatte, ließ sich bisher nicht genau feststellen. Offenbar gab es einen Beziehungsstreit zwischen der Angeklagten und ihrem Lebensgefährten. Die Auseinandersetzung eskalierte und die 48-Jährige soll mit einem Küchenmesser auf den Mann losgegangen sein.
Sie stach ihm in den Bauch und verletzte den 31-Jährigen schwer. Durch den Stich wurde der Dünndarm an vier Stellen perforiert, der Allgemeinzustand des Opfers verschlechterte sich schnell. Als die Notoperation erfolgte, waren bereits fast zwei Liter Blut in der Bauchhöhle, führte Gerichtsmediziner Mario Darok aus.
Opfer soll Messer gegen seinen Bauch gelenkt haben
Die Beschuldigte leugnete von Anfang an, dass sie den Mann töten wollte. Sie gab zu, mit einem spitzen Messer mit einer Klingenlänge von 13 Zentimetern auf ihn zugegangen zu sein. „Ich habe das Messer gehalten, er hat meine Hand verdreht und ruckartig zu sich gezogen“, lautete ihre Darstellung. Dabei soll er noch gesagt haben „Ja, dann stich mich doch“, beschrieb die Angeklagte. „Es ist nicht auszuschließen, dass es so war“, meinte der Sachverständige zu der Rechtfertigung der Frau. Fest steht aus seiner Sicht, dass Lebensgefahr bestand und der Mann nur durch eine Notoperation gerettet werden konnte.
Opfer kam nicht zur Verhandlung
Das Opfer war nicht erschienen und soll nun beim nächsten Mal gehört werden. Außerdem versucht das Gericht, den einzigen (Ohren-) Zeugen zu bekommen. Der Schwiegersohn der Angeklagten soll nämlich im Badezimmer in der Wohnung gewesen sein und zumindest akustisch alles mitbekommen haben. Da er sich aber nicht mehr in Österreich aufhält ist es fraglich, ob er kommen wird. Der Prozess wird am 28. November fortgesetzt.
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