Zehn Stores angedacht

MediaMarkt setzt auf kleinere Xpress-Filialen

Elektronik
20.11.2024 13:19

Der deutsche Elektronikhändler MediaMarkt will in Österreich mit sogenannten XPress-Filialen weiter wachsen. „Das Wachstum passiert in kleinen Shop-Formaten“, zeigt sich MediaMarkt-Österreich-Chef Jan Niclas Brandt überzeugt. 

Die Express-Märkte seien „eine wichtige Verbindung zum Online-Geschäft und Click & Collect“. Derzeit gibt es „XPress“-Standorte in Leibnitz, Gmunden und Fürstenfeld. In den nächsten fünf Jahren sollen bis zu zehn weitere Technik-„Nahversorger“ eröffnen.

Die Filialen haben eine Verkaufsfläche von 800 bis 1200 Quadratmetern und sollen „einen einfachen und bequemen“ Einkauf bieten. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher MediaMarkt ist 1500 bis 4000 Quadratmeter groß. Zusätzlich gibt es noch zwei Vorzeige-Standorte der Elektronikkette in Wien und Graz mit bis zu 7000 Quadratmetern inklusive Marken-Showrooms.

Teilweise sollen aus größeren Filialen nun kleinere „XPress“-Märkte werden. „Das ist sehr standortabhängig. Es gibt keine genaue Zahl, wie viele ,Core‘-Märkte umgewandelt werden sollen“, so Brandt. 

Viel Konkurrenz im Online-Geschäft, wenige Mitbewerber stationär
MediaMarkt ist mit einem Jahresumsatz von über einer Milliarde Euro der größte Elektronikhändler in Österreich und beschäftigt hierzulande rund 2800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 56 Filialen. Rund ein Viertel ihres Umsatzes macht die Kette mit dem Online-Versand sowie Online-Vorbestellung und Abholung vor Ort (Click & Collect).

Nach zahlreichen Insolvenzen im heimischen Elektronikhandel in den vergangenen zehn Jahren, darunter etwa Niedermeyer, ist Hartlauer der einzige österreichweite stationäre Mitbewerber von MediaMarkt. Online konkurriert die Elektronikkette mit Amazon, Electronic4you.at und Cyberport sowie Hunderten anderen Online-Händlern.

„Marktumfeld extrem angespannt“
Die Handelsbranche und auch MediaMarkt spüren die Zurückhaltung der Konsumenten aufgrund der seit zwei Jahren andauernden Wirtschaftsrezession. „Das Marktumfeld ist extrem angespannt. Bei MediaMarkt Österreich hat sich beim Absatz im Oktober ein gemischtes Bild gezeigt“, so der Firmenchef.

an Niclas Brandt ist seit dem 1. April neuer CEO von MediaMarkt Österreich und der Schweiz. (Bild: MediaMarkt)
an Niclas Brandt ist seit dem 1. April neuer CEO von MediaMarkt Österreich und der Schweiz.

Im November habe die Konsumentenstimmung „angezogen“. Das Unternehmen registriert bei Smartphones „eine extrem starke“ Nachfrage und „sehr stark“ laufe das Geschäft mit Fernsehgeräten. Im Bereich Küchen- und Beauty-Geräte gehe die Nachfrage „extrem nach oben“. Das Geschäft mit IT-Produkten sei hingegen „sehr gedämpft“.

Kostenlose Gaming-Erlebniswelt Xperion soll nach Wien kommen
Große Hoffnungen setzt der Elektronikhändler auf das Weihnachtsgeschäft. „Dieses Jahr ist der Black Friday sehr spät. Das Weihnachtsgeschäft ist eine wahnsinnig wichtige Phase“, so Brandt. „Eine Woche vor Weihnachten wollen Kunden die Produkte nach Hause nehmen und nicht mehr online bestellen.“ Langfristig seien auch Gesundheitsgeräte und Hörgeräte für MediaMarkt „ein spannendes Geschäftsfeld“ und das Sortiment soll kontinuierlich breiter werden. „Wir werden aus MediaMarkt aber keinen Amazon machen“, betonte Brandt. Im nächsten Jahr soll es hierzulande einen Shop-in-Shop-Testversuch mit einem Gesundheitsgeräte-Anbieter geben.

Im Bereich Computerspiele will MediaMarkt in Österreich weiter wachsen. Die kostenlose Gaming-Erlebniswelt Xperion des Elektrohändlers könnte nächstes Jahr schon einen Standort in Wien aufmachen. „Wenn alles klappt 2025, sonst 2026“, kündigte Brandt an.

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