Spur zu Frachter

China: Keine Kenntnis von Kabelschaden in Ostsee

Web
20.11.2024 13:44

Nach dem Beginn der Ermittlungen zu den Schäden an zwei Datenkabeln in der Ostsee hat sich Peking zunächst bedeckt gehalten. Angesprochen auf Berichte, wonach der unter chinesischer Flagge fahrende Frachter „Yi Peng 3“ zum Zeitpunkt der Beschädigungen in der Nähe der Kabel gefahren sei, erklärte das Außenamt, die entsprechende Situation sei nicht bekannt.

China habe immer seine Pflichten als Flaggenstaat erfüllt und verlange von chinesischen Schiffen, sich strikt an die jeweiligen Gesetze zu halten, betonte ein Sprecher in Peking. Das Land messe dem Schutz von Unterwasser-Infrastruktur große Wichtigkeit bei, sagte er.

Auffällige Schiffsbewegungen
Zuvor hatten schwedische und finnische Medien berichtet, dass sich das chinesische Schiff an den Orten der Datenkabelbrüche befunden haben soll. Dabei soll sein Funksignal zur Identifikation (AIS-Signal) plötzlich verschwunden sein. Ohne das besagte Schiff beim Namen zu nennen, berichtete der schwedische Minister für Zivilverteidigung, Carl-Oskar Bohlin, von auffälligen Schiffsbewegungen, die zeitlich und räumlich mit dem Auftreten der Schäden übereinstimmten.

Unter anderem der schwedische Rundfunksender SVT berichtete, Marineschiffe aus NATO-Ländern hätten das aus einem russischen Ölhafen kommende Schiff nach den Vorfällen an den Unterseekabeln auf seinem Weg aus der Ostsee in den Kattegat zwischen Dänemark und Schweden beschattet. Mehrere Patrouillenschiffe der dänischen Marine sollen dem Schiff demnach gefolgt sein.

Offiziell bestätigt wurde das bisher nicht. Schiffsbewegungen zeigten jedoch, dass sich am Mittwoch in der Früh mindestens zwei dänische Militärschiffe im Kattegat südlich der kleinen Insel Anholt in unmittelbarer Nähe der „Yi Peng 3“ befanden. Das chinesische Schiff lag demnach zu dem Zeitpunkt vor Anker. Ob es von den Dänen festgesetzt wurde oder aus einem anderen Grund Halt machte, blieb zunächst unklar.

Pistorius geht von Sabotage aus
Die schwedischen Behörden hatten am Dienstag Ermittlungen wegen möglicher Sabotage an den beiden Datenkabeln eingeleitet, die in der Ostsee zwischen dem finnischen Helsinki und Rostock in Mecklenburg-Vorpommern sowie zwischen Schweden und Litauen verlaufen. Bereits vor der Ankündigung der Schweden hatte der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius gesagt, man müsse in den Fällen von Sabotage ausgehen. Beweise dafür gebe es bisher aber nicht.

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