Der 24-Jährige marschierte Ende Juni in das Salzburger Lokal, wo seine Mutter arbeitete. Mit einer Schreckschusspistole in der Hand drohte er ihr, griff sich 80 Euro aus der Kassa und schoss in die Decke. Zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilte ihn das Gericht. „Das ist äußerst mild“, meinte die Richterin selbst.
Erst vier Monate war er draußen, nachdem er fast vier Jahre wegen eines Raubes einsaß und sogar bedingt entlassen wurde. Genutzt hat das alles nichts: Am Mittwoch sitzt der vierfach vorbestrafte Kriminelle wieder im Landesgericht. Und wieder wird ihm schwerer Raub vorgeworfen.
Laut Anklage marschierte er am 21. Juni mit einer Schreckschusspistole in eine Bar im Salzburger Bahnhofsviertel, wo seine Mama arbeitete. „Er hat die Mutter gestoßen und sich 80 Euro aus der Kassa genommen“, führte der Staatsanwalt aus. Danach feuerte er einen Schuss gen Decke ab und bedrohte einen anderen Gast mit den Worten: „Ich schieß` dir in den Kopf“. Um „die Drohkulisse zu verstärken“, so der Ankläger.
Böse Worte über die Mutter
Der 24-Jährige legte ein Geständnis ab. Er sei „wütend“ gewesen und habe einen Fehler gemacht, sagte er. Er redete aber auch verunglimpfend über seine Mutter. Was auch der Vorsitzenden reichte: „Die Mama hat sie immer unterstützt, sie hat ihnen einen Wohnplatz gegeben.“ Sogar den 80-Euro-Schaden hat sie übernommen, wie zu hören war. Das Gericht zeigte auch ein Video der Tat. „Das ist wie in einem schlechten Film, ich möchte das nicht erleben“, meinte die Richterin. Darauf entgegnete der Angeklagte süffisant: „Na, die Leute können schon gut schlafen.“
Trotz des raschen Rückfalls zeigte sich der Schöffensenat gnädig: dreieinhalb Jahre Haft. Bis zu 20 Jahre wären aufgrund des kriminellen Vorlebens möglich gewesen. Selbst die Vorsitzende meinte abschließend, das dies „äußerst mild“ sei.
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