Ein Silberpfeil geht im U1-Tunnel während der Stoßzeit in Flammen auf. Sechs Menschen werden verletzt. Selbst für die Profis der Berufsfeuerwehr war der Einsatz außergewöhnlich. Nun sind die Brandermittler am Zug. Viele Fragen sind ungeklärt.
Extremer Rauch, Flammen, enorme Hitze, dabei eingezwängt in einer U-Bahn-Garnitur. Dieser Albtraum wäre am Dienstag im Abendverkehr beinahe Wirklichkeit geworden. In einem 30 Jahre alten Silberpfeil der Linie U1 zwischen den Stationen Taubstummengasse und Südtiroler Platz. Zum Glück war es „nur“ ein Sonderzug ohne Passagiere – wir berichteten.
Die Garnitur diente als Ersatz für Ausfälle. Wäre sie voll besetzt gewesen – wer weiß, wie viel die Spitäler jetzt zu tun hätten. Die Bilder der ausgebrannten Waggons sprechen Bände.
Sechs Mitarbeiter der Wiener Linien wurden beim Vorfall leicht verletzt. Sie atmeten Rauch ein. Fünf von ihnen konnten mittlerweile in häusliche Pflege entlassen werden. Die U-Bahn-Lenkerin ist weiter unter medizinischer Aufsicht. Am Mittwoch wurde der ausgebrannte Silberpfeil abgeschleppt.
Die Behebung der Schäden und die damit verbundenen Einschränkungen auf der roten Linie werden noch länger dauern. „Das genaue Ausmaß des Schadens muss erst eruiert werden“, erklärte ein Sprecher der Wiener Linien am Mittwoch. Die Teilsperre der Linie dürfte tagelang aufrecht bleiben.
Mehrere Fragen sind aktuell unbeantwortet. Die wichtigsten:
Die Brandermittler starten jetzt mit der Untersuchung. Wann die Ergebnisse vorliegen, kann eine Sprecherin der Verkehrsbetriebe noch nicht abschätzen.
Berufsfeuerwehr rückte mit 28 Fahrzeugen an
Dass nicht noch mehr passiert ist, ist auch der Wiener Berufsfeuerwehr zu verdanken. Sie rückte mit 28 Fahrzeugen an. 80 Florianijünger löschten mit Wasser und Schaum die Flammen im Tunnel und brachten wartende Fahrgäste an den Haltestellen in Sicherheit.
Derartige Szenen werden natürlich trainiert, vor Ort gestaltet sich so ein Einsatz natürlich dennoch als besonders fordernd, erklärt Feuerwehrsprecher Christian Feiler der „Krone“. Die größten Probleme bei Tunnelbränden sind starker Rauch und enorme Hitze. Die Röhren haben Rauchmelder und Rauchabzüge, aber keine Sprinkleranlagen.
Diese wären vielfach auch nicht nützlich, meint Feiler. Nach nur einer Stunde, erstaunlich rasch, konnte die Feuerwehr „Brand aus“ melden. Auf die Frage, wie sich Passagiere verhalten sollen, wenn die U-Bahn brennt, antwortet der Experte: „Schnell die Gefahrenzone verlassen.“ Raus ins Freie ist die Devise.
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