Die Ukraine hat laut Medienberichten erstmals russisches Gebiet mit britischen Raketen des weiterreichenden Typs Storm Shadow beschossen. Das berichtet die Agentur Bloomberg sowie unter anderem „Financial Times“ und „Guardian“ unter Berufung auf ungenannte Insider-Quellen
Ein Sprecher des britischen Premierministers, Keir Starmer, erklärte, sein Büro werde sich nicht zu Berichten oder operativen Angelegenheiten äußern. Auch das britische Verteidigungsministerium schwieg auf Anfrage. Die Regierung in London hatte sich bisher stets ausweichend zu den Bedingungen für den Storm-Shadow-Einsatz durch die Ukraine geäußert.
Laut der britischen Tageszeitung „The Telegraph“ haben Bewohner in der russischen Oblast Kursk Fragmente einer Storm-Shadow-Rakete entdeckt. Der Telegram-Kanal „Dwa Majora“ veröffentlichte entsprechende Bilder:
Der Gouverneur der Oblast Kursk hatte zuvor mitgeteilt, dass die Luftverteidigung zwei ukrainische Raketen abgeschossen hätte. Um welchen Typ es sich dabei handelte, konkretisierte er nicht. Laut „Dwa Majora“ hatte die ukrainische Armee zwölf Raketen vom Typ Storm Shadow auf Russland abgefeuert.
London grundsätzlich dagegen
Großbritannien hatte zuvor zwar erklärt, die Ukraine könne Storm-Shadow-Marschflugkörper nur innerhalb des ukrainischen Territoriums einsetzen. Zugleich drängte die Regierung in London darauf, dass die USA den Einsatz solcher Waffen auch auf russischem Gebiet erlaubten. Dem hat US-Präsident Joe Biden Insidern zufolge mittlerweile stattgegeben.
Die US-Freigabe gilt als Antwort auf den vermuteten Einsatz nordkoreanischer Soldaten aufseiten Moskaus. Russland wiederum betrachtet die US-Waffen als eine Eskalation und eine Verwickelung der USA und anderer westlicher Staaten in den Krieg.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bat seit Längerem darum, weitreichendere Waffen von westlichen Partnern auf russischem Territorium einsetzen zu können. Als Begründung wurde angeführt, dass dies für den Kriegsverlauf entscheidend sei.
Der britische Storm Shadow ist ein luftgestützter Marschflugkörper mit einer Reichweite von mehr als 250 Kilometern für Präzisionsangriffe auf Ziele wie Bunker oder kritische Infrastrukturen. Sie sind baugleich mit den französischen Scalp-Raketen.
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