Während in Bayern der „Gras“-Anbau vor dem Aus steht, gibt’s in Tschechien Liberalisierung, die aber zu Überproduktion führt. Und die Polizei schlägt schon Alarm: Dieses legale Cannabis wird bald illegal über die Grenze – auch nach Oberösterreich – gebracht werden.
Cannabis ist und bleibt die beliebteste illegale Droge in Oberösterreich: Etwa sieben Prozent der 15- bis 64-Jährigen konsumieren regelmäßig einen Joint. Und da bei uns der Anbau verboten ist, wird illegal importiert, sprich geschmuggelt.
Für politische Aufregung sorgen vor allem die Freigaben für den Hanfanbau an Oberösterreichs Grenzen. Seit 1. April ist bekanntlich in Bayern das Mitführen von 25 Gramm Cannabis und der Anbau von drei Pflanzen erlaubt. Diese könnten nach dem Platzen der deutschen Regierung aber bald im Biomüll enden. Sollten die Unions-Parteien gewinnen, wollen sie die Liberalisierung einstampfen.
Strafe erst ab sechs Stauden
Dafür wird an der Nordgrenze Oberösterreichs in Tschechien an der Freigabe ähnlich wie in Deutschland gebastelt. Hier soll der Besitz von drei Hanfpflanzen legal werden, strafbar wird’s aber erst ab sechs Stauden. Im Haushalt dürfen 50 Gramm Cannabis liegen, 25 Gramm darf man dabeihaben. Von der Ernte der eigenen Pflanzen dürfen 75 Gramm behalten werden. Bei einer potenziellen Jahresernte von 900 Gramm bei drei Pflanzen bleiben 875 Gramm übrig.
6200 Euro Gewinn pro Kilo Cannabis sind für die Schmuggler als Gewinn möglich. Der Ankaufspreis in Tschechien liegt bei 3400 Euro je Kilo, bei uns wird das „Gras“ auf der Straße um 9600 Euro verkauft.
Aufkauf von Überproduktion
Die tschechische Polizei ist schon alarmiert und rechnet mit einem Aufkaufen der Überproduktion durch Schmugglerbanden. „Diese Cannabis-Mengen werden nach Österreich, in die Slowakei oder Polen exportiert“, heißt es im Bericht der tschechischen Drogenermittler.
Schwemme blieb aus
Zwar ist die befürchtete Cannabis-Schwemme aus Bayern ausgeblieben, aber OÖVP-Manager Florian Hiegelsberger warnt, dass „drogenpolitische Irrwege Deutschlands und Tschechiens zu einem Flächenbrand“ führen könnten. Außerdem sei der illegale Import aus Tschechien jetzt schon groß: Im Vorjahr wurden fast 650 Kilo Cannabis sichergestellt
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