Ende des Monopols?

US-Behörden drängen auf Zerschlagung von Google

Google kontrolliert rund 90 Prozent des Marktes für Online-Suchen.

(Bild: AFP/Josh Edelson)

Im US-Kartellprozess um die Marktmacht von Google drängen die Behörden auf eine Zerschlagung. Um das Monopol der Alphabet-Tochter bei der Online-Suche zu beenden, beantragte das klagende US-Justizministerium am Mittwoch unter anderem den Zwangsverkauf des Browsers „Chrome“, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht.

Zudem soll Google für fünf Jahre der Wiedereinstieg in den Browser-Markt untersagt werden. Außerdem soll Google für zehn Jahre verpflichtet werden, Suchergebnisse und Informationen mit Wettbewerbern zu teilen.

Auch Verkauf von Android steht im Raum
Ein weiterer Punkt ist die Einstellung der milliardenschweren Zahlungen an Apple, die Google den Status als Standardsuchmaschine auf Apple-Geräten sicherten. Auch der mögliche Verkauf des Android-Betriebssystems steht demnach im Raum, sollten die anderen Maßnahmen zur Wiederherstellung des Wettbewerbs bei der Internetsuche nicht greifen.

Im August hatte ein Gericht Google bei Online-Suchen und der damit verbundenen Werbung ein illegales Monopol bescheinigt, dass der Konzern mit milliardenschweren Zahlungen verteidigt habe. Google will gegen das Urteil Berufung einlegen. Unabhängig davon soll im April 2025 in einem Folgeverfahren über sogenannte Abhilfemaßnahmen verhandelt werden.

Google hat eine mögliche Zerschlagung wiederholt als radikal kritisiert, sie schade US-Unternehmen und Verbrauchern und gefährde die Wettbewerbsfähigkeit der USA im Bereich Künstliche Intelligenz (KI). Das Unternehmen kann bis Dezember Gegenvorschläge unterbreiten.

Kassiert Löwenanteil bei Online-Werbung
Google kontrolliert rund 90 Prozent des Marktes für Internet-Suchen. Außerdem läuft ein Großteil aller Smartphones mit dem Betriebssystem Android. Schätzungen zufolge sichert sich die Konzernmutter Alphabet damit den Löwenanteil des weltweit 200 Milliarden Dollar schweren Marktes für Online-Werbung.