Mordprozess in Tirol

Tragödie um Ex-Politiker: „War wie in Horrorfilm“

Tirol
21.11.2024 10:40

Nach der Tötung eines 75-jährigen Ex-Gemeindepolitikers im Tiroler Völs (Bezirk Innsbruck-Land) im November des Vorjahres muss sich am Donnerstag ein dringend tatverdächtiger 52-Jähriger am Innsbrucker Landesgericht wegen des Verbrechens des Mordes verantworten.

Dem Mann wird vorgeworfen, dem 75-jährigen Ex-Vizebürgermeister von Völs, Walter Kathrein, mit einem axtähnlichen Gegenstand im Kopf- und Halsbereich tödliche Verletzungen zugefügt zu haben. Der Angeklagte hatte sich in Einvernahmen geständig gezeigt.

Mit Grundstücksgeschäften unzufrieden
Als Grund für die Tat hatte der Einheimische bisher angegeben, mit Grundstücksgeschäften unzufrieden gewesen zu sein, die er in der Vergangenheit in bzw. mit der Gemeinde abgeschlossen hatte.

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Der Schädel war zertrümmert, die Adern durchtrennt.

Der Staatsanwalt

„Es war wie in einem Horrorfilm“
Zu Beginn der Verhandlung beschrieb Staatsanwalt Joachim Wüstner die Bluttat. „Es war wie in einem Horrorfilm“, benannte er die gewaltvolle Tötung des Ex-Politikers, die in der Wohnung des Angeklagten stattgefunden hatte. „Der Schädel war zertrümmert, die Adern durchtrennt“, führte er weiter aus.

Der Angeklagte habe mit dieser Tat einen „verdienten Gemeindebürger“ abrupt aus dem Leben gerissen. Ein psychiatrisches Gutachten würde zeigen, dass der 52-Jährige zwar unter einer „kombinierten Persönlichkeitsstörung“ leide, zum Tatzeitpunkt allerdings zurechnungsfähig gewesen sei.

Der Angeklagte (Bild: Johanna Birbaumer/Krone KREATIV)
Der Angeklagte

Anwalt bringt Krankheit ins Spiel
Dem widersprach der Verteidiger des Angeklagten, Albert Heiss, vehement. „Mein Mandant kann aufgrund seiner Krankheit nicht verurteilt werden“, sagte er. Er sei „massiv suizidgefährdet“ und gehöre in ein forensisch-therapeutisches Zentrum. Der Mann sei „schwer depressiv“ und würde sich in Haft wohl rasch „suizidieren“. Den Zustand seines Mandanten erklärte er auch mit seiner schweren Kindheit: „Sein Vater und seine Mutter haben sich umgebracht und er war seit seiner frühen Jugend auf sich allein gestellt“.

Leiche erst Woche nach Tat entdeckt
Der Leichnam des ehemaligen langjährigen Kommunalpolitikers war am 6. Dezember 2023 in einem Nebengebäude des Grundstücks des Beschuldigten gefunden worden – und zwar eine Woche nach dessen Tod, wie eine Obduktion ergab.

Lebenslange Haftstrafe droht
Der nunmehr Angeklagte wurde am selben Tag festgenommen. Opfer und mutmaßlicher Täter hatten einander viele Jahre lang gekannt. Im Falle einer Verurteilung droht dem 52-Jährigen bis zu lebenslanger Haft.

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Tiroler Krone
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