Längeres Überleben

Immer bessere Therapien bei Lungenkrebs

Gesund
28.11.2024 06:00

Etwa 5000 Menschen erkranken pro Jahr an Lungenkrebs. Mit gezielter Behandlung ist es heute möglich, den Tumor länger unter Kontrolle zu halten. Besser ist es jedoch, das Leiden vorzubeugen: Hören Sie mit dem Rauchen am besten noch heute auf. Das schont übrigens auch die Geldbörse.

Lungenkrebs ist immer noch die häufigste tödliche Krebsart. Welche Therapiemöglichkeiten es heute gibt, und wie man am besten vorbeugen kann, will „Krone Gesund“ von dem Pneumologen OA Dr. Dominik Maurer, Ordensklinikum Linz, wissen:

Wie geht es erkrankten Personen?

Am Anfang bestimmen vor allem Ängste und Zukunftssorgen den Alltag der Patienten. Entscheidend ist eine rasche und zielgerichtete Abklärung zur Diagnose und Therapie. Bei etwa 40 % der Patienten finden sich zu diesem Zeitpunkt bereits Absiedelungen des Tumors in andere Körperregionen in Form von Metastasen, sodass eine Heilung durch Operation oder Bestrahlung oft nicht mehr möglich ist.

Aufgrund neuer Erkenntnisse haben sich die Therapiemöglichkeiten beim metastasierten Lungenkrebs aber deutlich verbessert. Mit dem Einzug der Immuntherapie und der zielgerichteten (Target-)Therapie stehen uns zunehmend besser verträgliche Medikamente zur Verfügung, welche auch entscheidend die Überlebensdauer verlängern können.

Welche Symptome zeigen sich?

Viele Betroffene beschreiben neben speziellen Symptomen wie Husten, Bluthusten (Hämoptysen), Atembeschwerden und Schmerzen auch chronische Erschöpfungszustände (Fatique) und Gewichtsverlust. Es zeigen sich aber auch Beschwerden aufgrund der Behandlung, z. B. nach einer Chemotherapie. Übelkeit, Appetitlosigkeit, Haarausfall oder Gefühlsstörungen können auftreten. Daher ist neben der Tumortherapie eine begleitende symptomorientierte Behandlung bereits vom Beginn der Erkrankung entscheidend, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

Warum zahlt es sich aus, mit dem Rauchen aufzuhören?

Die positiven Effekte beginnen bereits nach wenigen Minuten. Blutdruck und Herzfrequenz normalisieren sich. In den ersten Stunden nach dem letzten Glimmstängel sinkt bereits der schädliche Kohlenmonoxidspiegel im Blut und die Sauerstoffwerte steigen. Auch die typischen Atembeschwerden des Rauchers wie Reizhusten und Kurzatmigkeit nehmen in den ersten rauchfreien Monaten spürbar ab. Die Lungenfunktion verbessert sich und eine spürbar bessere Lebensqualität kehrt zurück.

Bereits nach einem Jahr sinkt das Risiko für Herzinfarkt um 50 %. Bei konsequentem Verzicht auf Zigaretten ist die Gefahr an Lungenkrebs zu erkranken nach zehn Jahren nur mehr halb so groß. Insgesamt kann das Erkrankungsrisiko für zwölf verschiedene Krebsarten entscheidend gesenkt werden. Neben den gesundheitlichen Aspekten zahlt es sich auch finanziell aus, auf die Zigarette zu verzichten: Ausgehend von sechs bis sieben Euro pro Packung ist eine Jahresersparnis von mehr als 2000 € möglich.

Wissen die Menschen noch immer nicht, wie schädlich das Rauchen ist?

Bedenkt man, dass in Österreich nach Umfragen jeder Vierte Rauchen nicht als Ursache für Krebs ansieht, muss sich das Bewusstsein für Lungenkrebs in Österreich noch auf vielen Ebenen verbessern. Dies fängt in erster Linie beim Nichtraucherschutz an. Obgleich durch die Umsetzung des Rauchverbots in der Gastronomie sowie Verbesserungen im Jugendschutz Fortschritte erreicht wurden, liegt Österreich bei der Umsetzung der gesetzlichen Tabakkontrolle weiterhin international im letzten Drittel.

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