Energiekosten
AK Präsident Zangerl: „Bund muss handeln!“
Der dringend notwendige Ausbau der Energienetze wird die Netzentgelte für Haushalte verteuern. Zangerl: „Die Kosten müssen fair aufgeteilt werden und auch Erzeuger, Gewerbe und Industrie müssen weit mehr zahlen als bisher!“
„Das kommende Jahr wird für Konsument:innen erneut Belastungen bei den Energiekosten bringen, auch in Tirol“, kritisiert AK Präsident Erwin Zangerl. Grund dafür ist der durch die Energiewende notwendige Investitionsbedarf in die Netzinfrastruktur, die sich laut E-Control auf rund 2 Milliarden Euro pro Jahr beläuft. Zangerl fordert die Bundesregierung zum Handeln auf: „Ein Ansteigen der Energiepreise würde wieder eine Preisspirale in Gang setzen und die Inflation erneut befeuern.“
Faire Verteilung der Kosten
Insbesondere aufgrund der erneuerbaren Stromerzeugungsanlagen (PV) steigt auch der Netzbedarf, damit finanziert die Allgemeinheit der Stromkunden diesen Ausbau mit. Zudem laufen mit Ende 2024 die von der Bundesregierung gesetzten kostendämpfenden Maßnahmen im Bereich der Netzgebühren aus: Es endet die Senkung der Elektrizitätsabgabe, und Erneuerbaren-Förderbeitrag und Erneuerbaren-Förderpauschale sollen wieder eingeführt werden! Tirols Landeshauptmann Anton Mattle startet dazu in Absprache mit Zangerl eine Initiative bei der kommenden Landeshauptleutekonferenz. „Netzinfrastruktur ist wesentlich, um die Energiewende zu schaffen. Die Kosten dafür müssen aber fair aufgeteilt werden und dürfen nicht zulasten der Tirolerinnen und Tiroler gehen“, so Mattle.
Das fordert die Arbeiterkammer
- Die Elektrizitätsabgabe soll auf dem derzeitigen Niveau belassen werden, die Erneuerbaren Förderpauschale und der Erneuerbaren Förderbetrag sollen weiter ausgesetzt werden. So könnte der Anstieg der Stromrechnung eines Durchschnittshaushalts um ca. 140 Euro, eines Tiroler 4-Personen-Haushalts um ca. 180 Euro und eines Haushalts mit Wärmepumpe sogar um ca. 300 Euro eingebremst werden.
- Der Netzkostenzuschusses für einkommensschwache Haushalte muss bleiben.
- Und nicht zuletzt müssen sich Energiehändler, Stromproduzenten und Großverbraucher stärker an den Netzkosten zu beteiligen, andernfalls müsse der Bund für die Finanzierung sorgen, ansonsten wäre jede Energiewende zum Scheitern verurteilt.