Große Pläne für Kaprun: Der Verbund erweitert die Kraftwerksgruppe und investiert in den nächsten Jahren rund eine Milliarde Euro. Mit dem neuen Pumpspeicherkraftwerk Schaufelberg wird der Standort noch weiter zur grünen Batterie Österreichs ausgebaut.
Das neue Pumpspeicherkraftwerk Schaufelberg mit einer Leistung von 480 Megawatt entsteht vollkommen unterirdisch. Es ist ein wichtiger Beitrag, um zunehmende Energiespitzen im Netz, die durch den steigenden Anteil an erneuerbaren Quellen entstehen, besser ausgleichen zu können. „Wir erweitern bestehende Infrastruktur und können damit die Gesamtanlage noch effizienter einsetzen“, so Tanja Janisch-Breuer, Werksgruppenleiterin in Kaprun.
Geplant ist eine Kaverne, die im Bereich der Mittelstation des Maiskogelliftes rund 900 Meter unter der Erde liegen wird. Ein neuer, insgesamt 8,5 Kilometer langer Triebwasserstollen von der Schieberkammer Limberg bis zum Maiskogel wird errichtet. Dort wird Wasser für die Hauptstufe und den Erweiterungsbau fließen.
Wir stehen mitten in einer Energiewende. In der aktuellen Situation ist die Investition in Kaprun zu begrüßen.
Domenik David (SPÖ), Bürgermeister von Kaprun
Einziger oberirdischer Punkt: Gleich anschließend zum Umspannwerk Tauern in Kottingeinödne entsteht ein Ausgleichsbecken mit einem Fassungsvermögen von bis zu 1,8 Millionen Kubikmeter Wasser. Betroffen sind drei Grundeigentümer auf Piesendorfer Gemeindegebiet. Eingespeist wird die zusätzliche Leistung dort unmittelbar ins Hochspannungsnetz. „Es sind keine neuen Freileitungen notwendig“, so Projektleiter Thomas Etzer.
Ausgleichsbecken gut für Lebensraum Wasser
Das rund 18 Hektar große Becken bringt auch Vorteile für die Kapruner Ache als Lebensraum, weil künftig bei Kraftwerksbetrieb kein enormer Wasserschwall mehr abfließen wird. Das gesamte Überwasser kommt derzeit unregelmäßig in den Flusslauf. „Das mögen auch die Fische nicht“, so Ökologin Regina Petz. Die Ache, die in einem Kanal verläuft, soll damit künftig wieder Heimat für mehr Fische, Algen und weitere Kleinlebewesen werden. Bei Hochwasser kann im Notfall auch Wasser aus der Salzach in das Becken gepumpt werden.
Mit ein Grund für die Erweiterung ist, dass in Kaprun 2029 die Wasserbenutzungsrechte auslaufen und jetzt erneuert werden müssen. „Wir befinden uns am Anfang des Behördenverfahrens“, so Projektleiter Thomas Etzer. Geht alles nach Wunsch der Planer, sollen die Unterlagen Mitte 2025 eingereicht werden. 2030 könnte das neue Kraftwerk dann ans Netz gehen. Insgesamt liefert die Gruppe dann 1860 Megawatt Strom.
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