Mit einem guten Gefühl, einer wichtigen Botschaft und einem ganz klaren Ziel startet „Überfliegerin“ Eva Pinkelnig am Wochenende in die neue Skisprung-Saison. „Weit hupfen und laut jubeln“, gab die 36-jährige Vorarlbergerin vor dem Auftakt des WM-Winters in Lillehammer als Motto aus. In Norwegen steht am Freitag (16.15 Uhr) ein Mixed-Bewerb auf dem Programm, dann folgen zwei Einzel-Bewerbe am Samstag und Sonntag (jeweils 12.30 Uhr).
Pinkelnig zählt am Lysgårdsbakken zum Favoritenkreis, die Saisonvorbereitung verlief jedenfalls zufriedenstellend. „Ich fühle mich gut, bin gesund und fit. Skispringen macht weiterhin sehr viel Freude und jetzt schauen wir, dass ich das im Wettkampf gut umsetze“, sagte die Gesamtweltcupsiegerin der Saison 2022/23 im APA-Gespräch. Das Team im Hintergrund habe eine „super Arbeit“ geleistet, ihr Körper werde ja auch nicht jünger. Im Vorjahr war Pinkelnig wegen Knieproblemen erst nach Weihnachten in die Saison gestartet, sie verpasste vier Bewerbe und wurde trotzdem Gesamt-Zweite hinter der Slowenin Nika Prevc.
Frauen-Cheftrainer Bernhard Metzler trat auch deshalb zuversichtlich die Reise nach Norwegen an. „Sie ist zwei Jahre ganz vorne dabei gewesen und auf dem gleichen Level gesprungen. Das ist schon aller Ehren wert“, sagte der Vorarlberger und betonte: „Eva ist ein Vollprofi. Sie ist vorbereitet und wird auch heuer wieder angreifen. Ich rechne schon damit, dass sie wieder eine tragende Rolle spielen wird.“
200-Meter-Marke im Visier
Der Saisonhöhepunkt steigt mit der nordischen Ski-WM von 28. Februar bis 7. März in Trondheim. Auf das Skifliegen in Vikersund kurz darauf freut sich Pinkelnig ebenfalls schon sehr. „Ich hoffe, dass ich mich dafür qualifiziere und dann endlich die 200 Meter knacke. Das ist definitiv noch ein Highlight“, sagte die Sportlerin des Jahres 2023. In der Vorsaison war sie im einzigen Bewerb bei maximal 194 Metern gelandet und verfehlte damit die magische Marke knapp.
In die neue Saison startet Pinkelnig mit einem neuen Sponsor, einem großen heimischen Hersteller von Unterwäsche und Dessous. Auf der Rückseite ihres grünen Helms prangt die Botschaft „Eva, not sorry“. Damit will die gelernte Erzieherin ein Zeichen setzen. „Frauen bekommen ganz oft zu hören, dass wir zu klein, zu groß, zu dick oder zu dünn sind. Ich entschuldige mich nicht. Ich bin, wie ich bin“, erklärte Pinkelnig. „Ich weiß natürlich um meine Fehlbarkeiten und die Dinge, die ich noch lernen kann. Es geht darum, aufzuhören, sich kleinzumachen und stattdessen mit Rückgrat dazustehen.“
Und nach Olympia 2026?
Nach dem Auftakt-Wochenende in Lillehammer dürfen die Skispringerinnen anders als die Männer eine kurze Pause genießen. Ab der Saison 2026/27 werden die beiden Wettkampfkalender laut FIS-Plan endgültig angeglichen, wodurch Ressourcen jeglicher Art geschont werden. Pinkelnig wirkte als Sprachrohr der Athletinnen wesentlich an diesem Prozess mit, wird in zwei Jahren aber wohl nicht mehr aktiv mitspringen. Sie plant, ihre Karriere nach Olympia 2026 in Mailand auch mit Blick auf die Familienplanung zu beenden. „Natürlich ist das etwas, was danach auf der Bucket List steht“, betonte sie.
Nach Norwegen sind mit Pinkelnig am Dienstag auch Sara Marita Kramer, Lisa Eder, Jacqueline Seifriedsberger und Julia Mühlbacher gereist. Obwohl das ÖSV-Team sechs Startplätze zur Verfügung hat, werden nur fünf Athletinnen antreten. Es müsse Sinn machen, sagte Metzler, das sei bei Chiara Kreuzer und Hannah Wiegele noch nicht der Fall. Der Sieg im Nationencup ist wie in der Vorsaison wieder ein großes Ziel. „Weil das auch immer widerspiegelt, was wirklich dahintersteckt. Wir haben eine sehr gute Mannschaft, eine gute Mischung aus Arrivierten und Aufstrebenden. Und ein großes Team dahinter, das extrem gut arbeitet“, betonte Metzler.
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