Salomé Pradas
Spanien: Ministerin nach Mega-Unwettern entlassen
Nach den Jahrhundertunwettern mit 230 Toten wird in Spanien die Innen- und Justizministerin Salomé Pradas entlassen. Sie hatte unmittelbar nach der Flut ihre Ahnungslosigkeit bezüglich der Existenz eines Warnsystems offen eingeräumt. Das Aus kam allerdings ohne Vorwürfe.
Der Präsident der am schwersten betroffenen Region Valencia im Osten des Landes, Carlos Mazón, teilte mit, er werde die für Notfälle zuständige Ministerin des Amtes entheben. Er lobte die „große Arbeit“ von Pradas als Ministerin und die „politische Großzügigkeit“ der 46-Jährigen.
Die betroffenen Bürger hatten damals etwa erst nach 20 Uhr Warnmeldungen auf dem Handy erhalten, Stunden nachdem sich bereits unzählige Straßen in reißende Flüsse verwandelt hatten. Pradas sagte später zu allem Übel, sie habe erst in der Unwetternacht von der Existenz des sogenannten Es-Alert-Warnsystems für die Bevölkerung erfahren.
Sie war überdies heftig kritisiert worden, weil sie am Abend des Unwetters am 29. Oktober trotz der sich bereits abzeichnenden Katastrophenlage keine geeigneten Maßnahmen getroffen habe.
220 Tote allein in Valencia
Die starken Niederschläge, Erdrutsche und Überschwemmungen forderten nach der jüngsten Bilanz der Zentralregierung mindestens 228 Menschenleben. 220 Leichen wurden demnach allein in Valencia geborgen. Acht Todesopfer gab es in den benachbarten Regionen Kastilien-La Mancha und Andalusien zu beklagen.
Acht Menschen gelten noch als vermisst
In einigen Ortschaften hatte es innerhalb weniger Stunden so viel Regen gegeben wie sonst in einem ganzen Jahr. Der finanzielle Schaden wird auf mindestens 9,3 Milliarden Euro geschätzt.
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