Chirurg an der Universitätsklinik Krems entwickelte Methode, bei der Patienten mit Hüftleiden nur einmal unters Messer müssen. Denn jetzt gibt es gleich zwei neue Hüften mit nur einem Operationstermin!
Nur wenige Wochen liegen die Hüftoperationen von Ingrid Hölzl aus Marchbach im Kleinen Erlauftal und anderer dankbarer Hilfesuchender in der Universitätsklinik Krems zurück. Zum „Krone“-Lokalaugenschein stolzieren die eigentlich recht frisch operierten Patienten ganz ohne lästige Stützkrücken daher. „Die konnte ich bereits nach zwei Wochen zur Seite legen“, saht auch Andreas Mayerhofer aus Tulln.
Gehen ohne Hilfsmittel
Springlebendig führen diese und andere Operierte dem behandelnden Orthopäden Dietmar Dammerer, dem Leiter der klinischen Abteilung für Orthopädie und Traumatologie, wie gut sie bereits ohne Hilfsmittel gehen können. Der „Wunderheiler“ wiederum ist mit dem Operations- und Therapieergebnis, an dem eine Sache besonders ist, sehr zufrieden.
Schonende Implantation
„Bei meinen Patienten wurden im Rahmen nur einer Narkose gleich beide Hüftgelenke durch künstliche Gelenke ersetzt. Durch die minimal-invasive Operationstechnik ist die Implantation eines künstlichen Gelenkersatzes insgesamt schonender geworden“, versichert der Mediziner. Der Vorteil: Durch das von ihm perfektionierte Operationsverfahren können Weichteile weitgehend unangetastet bleiben. Außerdem werden Muskeln nicht mehr durchtrennt, sondern es wird durch eine natürliche Lücke in diesem Gewebe in die Hüftgelenke eingedrungen. Mehr noch: Durch die Weiterentwicklung von modernen Prothesen-Implantatdesigns können eben diese behutsamer in den Knochen eingefügt werden – längere Haltbarkeit inklusive. „Laut aktuellen Registerdaten und Forschungsergebnisse halten diese künstlichen Gehhilfen bis zu 30 Jahre oder sogar länger“, erläutert der Kremser Spitzenchirurg zufrieden
Der Bedarf an Implantationen einer doppelten Hüftprothese ist groß, denn die Abnützungserscheinungen treten oft an beiden Gelenken auf. Wir operieren alles in einem!
Dr. Dietmar Dammerer, Spitzenchirurg in Krems
Bild: Crepaz Franz/Franz Crepaz
Voraussetzungen nötig
Dammerer schränkt jedoch das Verfahren ein: „Der Eingriff eignet sich nicht für alle Betroffenen. Eine gewisse „Fitness“ und die Bereitschaft, sich an die Verhaltensempfehlung nach Operationen zu halten, müssen von den Patientinnen und Patienten mitgebracht werden.“ Auch die Narkosetauglichkeit müsse stimmen.
Gut abgestimmtes Therapiekonzept
Seine grundsätzliche positive Diagnose und Botschaft an viele Hüftleidende: ,Durch unser gutes und abgestimmtes Therapiekonzept mit Anästhesie, Physiotherapie, stationärer Pflege und meinem bestens eingespielten Operationsteam kann eine sehr schnelle Rekonvaleszenz sowie Mobilisierung erreicht werden.“ Der Eingriff selbst dauert rund zwei Stunden und nach etwa sechs Wochen sind die künstlichen Hüftgelenke im Normalfall eingeheilt.
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