Die Mieten in Wien steigen rasant – und mit ihnen die Herausforderungen für Wohnungssuchende. In welchen Bezirken die Wiener jetzt besonders tief ins Börserl greifen müssen.
Um satte elf Prozent sind die Mietpreise in Wien im vergangenen Jahr im Durchschnitt gestiegen. Das geht aus einer Auswertung von ImmpScout24 hervor. Das macht die Bundeshauptstadt zu einer der teuersten Wohngegenden Österreichs. Der Quadratmeter kostet inzwischen im Durchschnitt 19,2 Euro, sodass für eine 70-Quadratmeter-Wohnung stolze 1343 Euro monatlich fällig werden. Doch was treibt die Preise so in die Höhe?
Wien: Teuer und begehrt
Die Nachfrage nach Mietwohnungen in Wien ist nahezu explodiert – um 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders begehrt sind Bezirke wie Floridsdorf, wo die Nachfrage um 73 Prozent gestiegen ist, sowie Favoriten (+63 Prozent) und Ottakring (+62 Prozent). Das zunehmende Interesse geht einher mit einem wachsenden finanziellen Druck: In Floridsdorf liegt der Quadratmeterpreis mittlerweile bei 18,3 Euro, in Favoriten bei 19,2 Euro. Selbst in traditionell günstigeren Bezirken wie Rudolfsheim-Fünfhaus steigen die Preise spürbar. Hier wurde ein Plus von 9 Prozent auf 16 Euro pro Quadratmeter verzeichnet.
Mehr Nachfrage, weniger Auswahl
Die hohen Preise zwingen viele Wohnungssuchende zu Kompromissen. Markus Dejmek, Österreich-Chef von ImmoScout24, beschreibt die Situation als zunehmend angespannt: „Viele müssen schneller Entscheidungen treffen und Abstriche bei Lage oder Infrastruktur machen.“ Besonders drastisch zeigt sich das im Vergleich mit anderen Bundesländern: Während eine 70-Quadratmeter-Wohnung in Tirol rund 1400 Euro kostet, sind es in Oberösterreich lediglich 804 Euro – ein Unterschied von 74 Prozent.
Ein Blick in die Bezirke
Besonders alarmierend ist die Entwicklung in innerstädtischen Bezirken wie der Leopoldstadt, wo die Quadratmeterpreise um 14 Prozent auf 19,4 Euro gestiegen sind, oder in der Donaustadt, wo eine Steigerung von 25 Prozent auf 21,8 Euro zu verzeichnen ist. Der Alsergrund liegt mit 21 Euro pro Quadratmeter sogar knapp unter dem Spitzenreiter Innere Stadt (23,9 Euro). Die aktuellen Zahlen zeichnen ein düsteres Bild für Wohnungssuchende. Ohne politische Maßnahmen zur Entlastung des Mietmarktes droht eine weitere Verschärfung der Situation.
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