Dubioser Anruf

Kreml pfeift Sprecherin während Statement zurück

Ukraine-Krieg
21.11.2024 13:56

Ein dubioser Anruf während einer Pressekonferenz sorgt für Wirbel in Russland. Dabei ist zu hören, wie die Sprecherin des Moskauer Außenministeriums vor laufender Kamera zurückgepfiffen wird – es geht um den möglichen Einsatz einer Interkontinentalrakete in der Ukraine.

Nach Berichten über den Einsatz einer russischen Interkontinentalrakete gegen die Ukraine hat die Sprecherin des Moskauer Außenministeriums inmitten einer live übertragenen Pressekonferenz die Anordnung erhalten, den Vorfall nicht zu kommentieren.

Männliche Stimme live zu hören
Maria Sacharowa erhielt am Donnerstag während des Briefings einen Anruf, in dem sie eine männliche Stimme aufforderte, keinen Kommentar zu dem Angriff „ballistischer Raketen“ auf das Zentrum der ukrainischen Stadt Dnipro abzugeben.

Laut Kiew war dabei eine Interkontinentalrakete zum Einsatz gekommen. „Mascha“, sagte die unbekannte männliche Stimme am Telefon unter der Verwendung der Koseform von Sacharowas Vornamen Maria. Zu dem Angriff auf „Juschmasch“, über den der Westen zu sprechen begonnen habe, „geben wir keinen Kommentar“ ab, sagte der Mann weiter. Die Pressekonferenz wurde vom Außenministerium live auf der Onlineplattform YouTube übertragen.

Russen setzten erstmals Interkontinentalrakete ein
Laut der ukrainischen Armee war die Stadt Dnipro im zentralen Osten des Landes Donnerstag früh von Russland mit mehreren verschiedenen Raketen angegriffen worden. Dabei habe Russland erstmals seit Beginn seines Angriffskriegs im Februar 2022 eine Interkontinentalrakete eingesetzt. Das Ziel war russischen Militärbloggern zufolge der staatliche ukrainische Raketenhersteller Piwdenmasch – auch als Juschmasch bekannt.

Rakete offensichtlich nicht mit Atomsprengkopf bestückt
Wie aus Kreisen der ukrainischen Luftwaffe verlautete, war die Rakete „offensichtlich“ nicht mit einem Atomsprengkopf bestückt. Der Kreml gab zu dem Angriff ebenso wie die russische Armee zunächst keinen Kommentar ab.

In einer späteren Stellungnahme gegenüber der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS sagte Sacharowa, das Telefonat habe der Klärung der Frage gedient, ob das Außenministerium für dieses Thema zuständig sei. Eine „Intrige“ wies sie zurück.

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