21.11.2024 21:45

Schwere Vorwürfe

SPÖ-Rebell: „Lasse mich gerne von Babler klagen“

Kommunikationsberater und SPÖ-Parteirebell Rudi Fußi versucht gerade, zumindest 14.000 Unterschriften von SPÖ-Mitgliedern zu sammeln, um in einer darauffolgenden Kampfabstimmung statt Andreas Babler neuer SPÖ-Chef zu werden. Im Interview auf krone.tv (siehe Video oben) lässt er nun mit heftigen Vorwürfen gegen den SPÖ-Bundesvorsitzenden aufhorchen. 

Fußi sei von Babler schwer enttäuscht: „Es gibt leider Gottes, und das muss ich bekennen, kaum einen Menschen, in dem ich mich persönlich in meinem Leben so getäuscht habe, wie in Andreas Babler. Ich dachte, das ist einer, der wirklich ein Hackler ist. Die Wahrheit ist, der war kaum in seinem Leben an einer Werkbank. Das weiß ich mittlerweile, weil mich so viele Menschen anrufen. Das ist alles nur inszeniert.“

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Es gibt kaum einen Menschen, in dem ich mich persönlich in meinem Leben so getäuscht habe, wie in Andreas Babler.

Rudi Fußi

Der SPÖ-Rebell bekomme laut eigener Aussage auch viele Hinweise aus Traiskirchen über das Verhalten von Bablers dortigem Vizebürgermeister, der auch gleichzeitig Obmann des Wasserleitungsverbandes Triestingtal sei. Dieser Verband besitzt auch eine Eigenjagd.

„Alles inszeniert“: SPÖ-Rebell Rudi Fußi erhob im Interview mit krone.tv schwere Vorwürfe gegen SPÖ-Bundesparteichef Andreas Babler. (Bild: krone.tv)
„Alles inszeniert“: SPÖ-Rebell Rudi Fußi erhob im Interview mit krone.tv schwere Vorwürfe gegen SPÖ-Bundesparteichef Andreas Babler.

Causa Eigenjagd
Hinsichtlich dieser Eigenjagd forderte Fußi unlängst von Babler in einem Posting auf X Aufklärung (siehe Posting unten). Konkret fragte er, ob der SPÖ-Chef wirklich nicht mehr wisse, was er im Jagdgebiet geschossen hatte und ob es nur einen Abschuss eines einzigen Hirsches vor 15 Jahren gab. Die Vorwürfe gegen Babler erhob Fußi, nachdem der Tiroler Ex-SPÖ-Chef Georg Dornauer über die Jagdcausa mit René Benko gestolpert war.

Fußi forderte von Babler auch Aufklärung darüber, ob er ansonsten keinen einzigen Hirsch geschossen hätte und ob er dabei bleibe, dass er dort in den letzten Jahren als Amtsträger nicht mehr auf der Pirsch war.

Denn laut Fußi würde sich bei ihm immer wieder erzürnte Bürger aus Traiskirchen melden, die genau das Gegenteil behaupten. Dafür gebe es auch Beweise. „Bei mir melden sich immer wieder angefressene Bürger, die sagen, dass sie ihn dort die ganze Zeit sehen“, betonte Fußi.

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Das wird alles gut ausrecherchiert. Ich lasse mich gerne von ihm dafür klagen.

Rudi Fußi erhebt schwere Vorwürfe gegen Andreas Babler

Benutzte Babler Bauhofmitarbeiter für private Zwecke?
Zudem würde laut Fußi die Wasserleitung in Traiskirchen nur mehr auf halben Druck laufen. Brände könnten daher laut Aussagen der Feuerwehr nicht mehr ordentlich gelöscht werden. Zudem hätte Babler laut Fußi in der Vergangenheit vergessen, Kanal- und Wassergebühren vorzuschreiben. Und obendrein gebe es Hinweise darauf, dass Babler Bauhofmitarbeiter für private Zwecke benutzt habe. Fußi: „Das wird alles gut ausrecherchiert. Ich lasse mich gerne von ihm dafür klagen.“

Rudi Fußi will Andreas Babler vom SPÖ-Thron stoßen. (Bild: REUTERS/Elisabeth Mandl, Christian Skalnik)
Rudi Fußi will Andreas Babler vom SPÖ-Thron stoßen.

„SPÖ seit Kreisky in steilem Sinkflug“
Laut Fußi würde die rote Führungsriege die SPÖ in Geiselhaft halten. „Wenn man sich Andreas Babler, die Bundesgeschäftsführung, aber leider Gottes auch viele in der Wiener SPÖ und in den Gewerkschaften ansieht: Die haben längst vergessen, was die Aufgabe von Politik ist. Nämlich der Republik zu dienen. Uns allen, dem Gemeinwohl. Was ist das Beste für uns alle, was bringt das Land nach vorne? Aber lieber dienen sie den Parteien oder sich selbst.“ Das sei laut Fußi der Grund dafür, dass die SPÖ seit Bruno Kreisky in einem steilen Sinkflug sei.

„Unser Land fährt gegen die Wand“
Gesunken von einst 700.000 Mitgliedern auf 140.000 mit einem Durchschnittsalter von 66 Jahren. Fußi: „Wir haben die Jugend komplett verloren. Babler hat sein Wort gebrochen. Er hat ja gesagt, er holt die Wähler der FPÖ zurück. Ein paar Grüne aus dem siebten Wiener Gemeindebezirk hat er überzeugen können. Aber von der FPÖ hat er niemanden geholt. Und dann hat er nicht einmal den Anstand besessen, am Wahlabend zurückzutreten. Nein, in den Parteizentralen von ÖVP und SPÖ haben die gesamten Funktionäre geklatscht, obwohl beide Parteien mit dem schlechtesten Ergebnis unseres Landes durchs Ziel gekommen sind. Und da habe ich mich entschlossen, zu kandidieren. Weil unser Land fährt wirklich gegen die Wand, wenn wir diese Menschen weiter das Land führen lassen.“

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Babler hat sein Wort gebrochen. Er hat ja gesagt, er holt die Wähler der FPÖ zurück.

Rudi Fußi

Korrupt, unfähig oder unprofessionell
Sein Credo laute Republik vor Partei und vor Person. Es sei auch völlig egal, um welche Partei es sich dabei handle: „Wenn sich jemand am Steuergeld vergeht, korrupt, unfähig oder unprofessionell ist, wir auch in meiner eigenen Partei. Die Menschen haben sich eine ordentliche Politik verdient. Es ist ja kein Wunder, dass immer mehr Menschen die FPÖ wählen, wenn man so eine falsche Politik macht.“

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Ich könnte eine Regierung sicher schneller bilden, als Babler Traiskirchen buchstabieren kann.

Rudi Fußi

Korrupte Systeme und Freunderlwirtschaft
Aber auch die Wiener SPÖ bekommt ihr Fett ab: „Immer dort, wo eine Partei über Jahrzehnte regiert und es keinen natürlichen Austausch gibt, werden die Systeme korrupt und neigen zur Freunderlwirtschaft. Und das sehen wir im Wiener Magistrat. Das sehen wir in der niederösterreichischen Landesregierung. In der Tiroler Landesregierung. Du siehst das überall. Das muss man aufbrechen, zum Wohl der Republik.“

Das Regierungsprogramm, das derzeit gerade von Babler mit ÖVP und NEOS verhandelt werde, würde er nachverhandeln. Oder in Neuwahlen gehen: „Ich sage das, was ich tun werde. Und ich tue das, was ich gesagt habe.“

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Ich halte Karl Nehammer für einen anständigen Burschen. Er hat dasselbe Problem wie ich, er hat keine anständige Partei.

Rudi Fußi

Er habe ein strenges Anti-Korruptionsprogramm entwickelt und plane auch eine massive Steuerreform: Jemand, der 2500 Euro brutto verdiene, solle künftig davon 2250 Euro netto erhalten. Dieser enorme Netto-Zuwachs würde durch den Wegfall sämtlicher Förderungen gegenfinanziert.

Alle weiteren Ideen und den aktuellen Stand seine Unterschriftsaktion, die im Dezember noch durch eine vierseitige Beilage in der Kronen Zeitung komplettiert werde, sehen sie im Video oben.

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