Schönste Wanderrouten

Der Schönste unter den Schuttannenbergen

Vorarlberg
22.11.2024 14:55

An der Grenze zwischen Dornbirn und Hohenems ragt der höchste Gipfel dieser Berge empor. Er trägt verschiedene Namen.

Der höchste Gipfel der Schuttannenberge befindet sich auf 1532 Meter Höhe. Die Benennung des Berges ist ungewöhnlich uneinheitlich. Im ersten vollständigen Liegenschaftskataster Österreich (Franziszeisches Kataster) ist der Gipfel gar nicht eingezeichnet und die Benennung „Schöner Mann“ bezieht sich auf einen Punkt am Westende des Bergrückens mit einer markanten Felsformation. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts findet man besagten Gipfel auf der Karte, allerdings nur mit einer Höhenangabe und ohne Namen. Ab 1961 wird die Bergspitze als „Schöner Mann“ bezeichnet, wobei die aktuelle Ausgabe der Österreichischen Karte den Gipfel als „Wendkopf“ betitelt und den Namen „Schöner Mann“ wieder etwa an die Stelle wie bei den Karten vor 1961 positioniert – ohne dabei jedoch einen spezifischen Punkt zu markieren.

Tipps und Infos

Typ: gemütliche Gipfeltour
Dauer: rund drei Stunden
Startpunkt: Wanderparkplatz Schuttannen
Ausrüstung: Bergschuhe mit guter Profilsohle, Tagesrucksack mit Getränk und Snack, dem Wetter angepasste Kleidung
Einkehrmöglichkeiten: Gasthaus Skiheim: Fr ab 12 Uhr, Sa und So ab 9 Uhr (das Skiheim liegt rund zehn Minuten vom Wanderparkplatz entfernt), Berggasthof Schuttannen (ab 29. November wieder geöffnet)
Öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 175 ab Bahnhof Hohenems Anmerkung: der Wanderparkplatz ist gebührenpflichtig

Die von der Stadt Dornbirn herausgegebene Wanderkarte bezeichnet den Gipfel als „Wängkopf“ und verwendet den Namen „Schöner Mann“ für einen Nebengipfel mit 1522 Meter Höhe. Andere Wanderkarten, darunter jene des Alpenvereins, bezeichnen den Hauptgipfel ausdrücklich als „Schöner Mann“. Es handelt sich jedenfalls um eine Bezeichnung, die stets mit dem Berg in Bezug stand und wechselnd für den Gipfel, für die Felsformation am Westende sowie für einen Nebengipfel verwendet wurde. Die genaue Herkunft des Namens ist nicht bekannt. Dieser könnte beispielsweise von der markanten Form des Gipfels stammen, die aus bestimmten Perspektiven an die Silhouette eines stehenden Mannes erinnert. Vielleicht haben aber auch lokale Sagen und Mythen einst eine Rolle bei der Benennung gespielt oder diese wurzelt in einem Familiennamen – es wird wohl ein Geheimnis bleiben.

Eine Einkehr im Gasthof „Schiheim“ lohnst sich. (Bild: Bergauer Rubina)
Eine Einkehr im Gasthof „Schiheim“ lohnst sich.
Blick Richtung Hohenems. (Bild: Bergauer Rubina)
Blick Richtung Hohenems.

Am Südhang des Berges befindet sich die „Schönermannalpe“. Diese wurde ursprünglich von den Walsern aus dem Ebnitertal bewirtschaftet. Dabei wurde die Bezeichnung „Schönenmann“ wurde 1570 in einer Holzordnung erstmals urkundlich erwähnt. Egal, wie man den Berg und seinen Nebengipfel nun persönlich am liebsten nennt, es handelt sich auf alle Fälle um ein lohnenswertes Wanderziel. Von Hohenems geht es entweder mit dem Bus oder dem Auto bis zum Wanderparkplatz Schuttannen. Dort hält man sich an die Wegweiser in Richtung „Schönermannalpe“. Das erste Stück führt über einen Güterweg bis zur kleinen Liftanlage. Dort hat man die Möglichkeit über einen Wiesenpfad die Strecke etwas abzukürzen und gleich recht steil bergan zu steigen. Aber Vorsicht: Dem Pfad sollte man nicht zu lange folgen, ansonsten verpasst man die Abzweigung zur „Schönermannalpe“.

Berg wird bei Gipfeltour zur Hälfte umrundet
Jetzt wandert man eine Zeit lang im Schatten des markanten Berges, in dem sich der Frost der vergangenen Nacht bereits hartnäckig den ganzen Tag über hält. Man folgt wieder einer Forststraße, die sanft weiter durch eine Reihe von Tannen und Fichten ansteigt. So umrundet man den Berg zur Hälfte und tritt schließlich auf dessen Sonnenseite wieder aus den Baumreihen. Bald passiert man ein Alpgebäude. Einige hundert Meter danach zweigt ein schmaler, unmarkierter Wiesenweg von der Forst/Güterstraße ab. Diesem gilt es zu folgen, wenn man auf den Gipfel möchte.

(Bild: Bergauer Rubina)

Kuckuckslichtnelke

Die Kuckuckslichtnelke ist eine auffällige und interessante Wildblume aus der Gattung der Leimkräuter. Die Pflanze ist leicht an ihren tief eingeschnittenen, rosafarbenen Blütenblättern zu erkennen, die an Fransen erinnern. Sie wächst bevorzugt auf feuchten Wiesen, Mooren, in Gräben und an Bachufern. Dabei klettert sie auf Höhenlagen von bis zu 2000 Meter. Die Blütezeit reicht von Mai bis Oktober, an günstigen Standorten sogar darüber hinaus. Die meisten Pflanzenexemplare blühen zwar rosafarben, aber es kommen auch weiße Exemplare vor. Wegen des tiefen Kelches sind zur Bestäubung nur langrüsselige Insekten wie Schmetterlinge und manche Bienenarten in der Lage. Auch Selbstbestäubung ist möglich. Den Namen hat die Kuckucks-Lichtnelke von den im Frühjahr häufig in den Blattachseln zu findenden Nestern von Schaumzikaden. Diese habe im Volksmund die scherzhafte Bezeichnung Kuckucksspucke. Zudem brachte man ihr erstes Erblühen im Mai mit dem Ruf des Kuckucks in Verbindung. Der Namensteil „Lichtnelke“ leitet sich vom Althochdeutschen „licht“ für leuchtend oder hell ab. Aufgrund von Entwässerung von Feuchtgebieten und intensiver landwirtschaftlicher Nutzung ist die Kuckuckslichtnelke seltener geworden.

Der Pfad schlängelt sich schließlich über Stock und Stein ansteigend durch ein kleines Waldstück und mündet direkt unterhalb des Gipfelkreuzes (auf dem übrigens die Bezeichnung „Wängkopf“ angebracht ist). Der Ausblick von dort ist weit, der Schwarzenberg, der Bocksberg oder die Staufenspitze liegen im direkten Sichtfeld. Nach einer kleinen Rast folgt man dem Pfad, der auf der linken Seite des Gipfelkreuzes wieder bergab führt und gelangt so schließlich wieder auf die Schotterstraße. Bevor man sich auf den Heimweg macht, lohnt eine Einkehr ins kleine Gasthaus „Skiheim“. Die Stube ist urig, die Speisen herzhaft und an kalten Tagen wird der Kachelofen angeheizt.

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