„HEARTS Conference“

Herzgesundheit: Auf die Früherkennung kommt es an

Gesund
25.11.2024 06:30

In Zeiten von Sparmaßnahmen, Personalmangel und Qualitätsdiskussionen in der Medizin kommt der Früherkennung immer mehr Bedeutung zu. Besonders wichtig ist dies bei der Todesursache Nummer Eins, Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Damit beschäftigt sich ein fächerübergreifender Kongress.

In der Herzgesundheit ist im Bereich der Prävention und Früherkennung noch viel Platz nach oben. Mit diesem Thema, aber auch mentaler Gesundheit und Innovationen, beschäftigt sich die heurige „HEARTS Conference“, eine interdisziplinäre Veranstaltung in Wien, die wissenschaftlichen Austausch mit gesellschaftlichem Engagement verbindet. Über modernste, innovative Ansätze in der Herzmedizin berichtet Univ.Prof. Dr. Daniel Zimpfer, Leiter der Universitätsklinik für Herzchirurgie der MedUni Wien im Interview mit „Krone Gesund“.

Etwa bei der Behandlung der Hauptschlagader. „Es muss ins Bewusstsein gerückt werden, dass Erkrankungen der Aorta mittlerweile 30% der Patienten in unserer Abteilung betreffen, allen voran Erweiterung oder Bindegewebsschwäche. Dafür wurden neue prophylaktische Operationen entwickelt. Seit etwa drei Jahren können wir auf Patienten zugeschnittene Netze als Stütze um die Hauptschlagader herumlegen, um damit deren Wachstum zu stoppen. Das geht aber nicht mehr im fortgeschrittenen Stadium. Bei frühzeitiger Behandlung treten Folgeschäden aber erst gar nicht auf. Daher ist es so wichtig, regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen.“

Im Falle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die nach wie vor die häufigste Todesursache darstellen, lässt sich die erste Verdachtsdiagnose schon durch das einfache „Abhören“ mit dem Stethoskop stellen! Immer mehr Eingriffe – Herzklappen, Bypass, Schrittmacher – können minimalinvasiv, also mittels „Schlüssellochchirurgie“ und kleiner Schnitte durchgeführt werden. Es können auch Klappeneingriffe über die Leistengefäße erfolgen.

Reißt die Hauptschlagader, etwa durch eine Aussackung (Aneurysma), besteht Lebensgefahr. (Bild: stock.adobe.com/maniki)
Reißt die Hauptschlagader, etwa durch eine Aussackung (Aneurysma), besteht Lebensgefahr.

Große Herzoperationen am offenen Brustkorb werden seltener notwendig. Das Ziel ist zudem laut Prof. Zimpfer, auch große OPs so zu gestalten, dass man nur wenige Tage im Spital sein muss und möglichst rasch ins normale Leben zurückzukehren vermag. „Man kann mittlerweile in vielen Fällen die eigene Herzklappe erhalten. Diese Vorgehensweise ist dem Implantat vorzuziehen“, so der Experte. „Bei undichten Klappen lassen sich schon über 95% rekonstruieren, was zu einer normalen Lebenserwartung führt. Allerdings sollte die Funktionsstörung auch hier nicht zu weit fortgeschritten sein.“

Sind die Herzklappen zu eng, etwa aufgrund von Verkalkung, ist dies meist nicht mehr möglich, dann muss man sie ersetzen. Herzschwäche und Vorhofflimmern werden ebenfalls unterschätzt. Man kann durchaus von Volkskrankheiten sprechen. Im Ernstfall bleiben aber immer noch Transplantation oder Kunstherz (herzunterstützendes System mit gleicher Überlebenswahrscheinlichkeit wie bei Transplantation).

Herzkongress

Am 29. 11. findet in Wien zum dritten Mal die „HEARTS Conference“ statt. Das Programm dieses modernen Herzkongresses umfasst neben der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch Ernährung auch die neuesten operativen Techniken und Innovationen aus der Herzchirurgie und Kardiologie.

Am Abend gibt es eine Charity Gala mit Musical Star Maya Hakvoort, Lukas Perman und Jungstars aus der Talentschmiede „Die Goldene Note“ von Leona König im Palais Zögernitz in Wien.

Die Herzchirurgie im Wiener AKH ist die einzige Abteilung in ganz Österreich, wo alles – das komplette Spektrum der Herz- und Hauptschlagaderbehandlung im Brustkorbbereich, Herzersatz und Herzunterstützung – vom Neugeborenen bis ins hohe Alter behandelt wird. Durch die intensive Forschungsarbeit an der MedUni Wien können sehr früh neue Technologien bereitgestellt werden. Ein Spezialistenteam führt täglich 8-10 Herzoperationen durch. Jährlich sind es etwa 1600 große Eingriffe, 400 davon an Kindern, insgesamt 3000.

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