Für 158 illegal Eingereiste organisierte der angeklagte Syrer insgesamt 39 Zugfahrten, stellte auch eine Wohnung zur Verfügung. Dafür saß er in Ungarn schon in Haft. Deshalb gab es bei uns nur zusätzlich eine nicht rechtskräftige Bewährungsstrafe.
Im Herbst und Winter des Vorjahres hat der Angeklagte 39 Zugfahrten für 158 Flüchtlinge organisiert: Er kaufte die Tickets, begleitete die illegal Eingereisten im Zug und stellte einigen auch eine Wohnung in Linz zur Verfügung. Und er wurde in Ungarn deswegen erwischt und zu unbedingter Haft verurteilt: Zumindest neun Monate saß er auch dort in einem Gefängnis. Jetzt bekam er für die gleichen Straftaten im Salzburger Landesgericht eine zusätzliche Bewährungsstrafe in Höhe von zwölf Monaten. „Die haben meine Situation ausgenutzt“, erklärte der Syrer und dreifache Familienvater. Damit meint er die Hintermänner einer kriminellen Schlepper-Organisation.
„Haben meine Situation ausgenutzt“
Er sei angeworben und mit Geld gelockt worden, erklärte er. „Er hat in Syrien 14 Angehörige, die auf ihn zählen. Er muss Geld schicken, damit die Familie überlebt. Diese Geldnot nutzte die Organisation aus“, unterstrich Verteidiger Michael Hofer. Damit er für die Bande jetzt nicht mehr erreichbar oder greifbar ist, wechselte der Angeklagte seinen Wohnsitz – und ab Jänner arbeitet er in einem Supermarkt.
Abschließend sagte er noch „tut mir leid“ auf Deutsch. Die verhängte Bewährungsstrafe ist noch nicht rechtskräftig.
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