Während in Wien um eine Koalition gerungen wird, kämpft die grüne Umweltministerin Leonore Gewessler in Baku fürs Weltklima. Für den Klimaschutz in Österreich sieht sie ohne die Grünen ohnehin schwarz.
Vom Klimaticket, über den Sonnenstrom-Ausbau und die Zustimmung zur Renaturierungsverordnung bis hin zum Plastikpfand, das ab 1. Jänner 2025 kommt. In den vergangenen Jahren trug der Klimaschutz in Österreich unter Ministerin Leonore Gewessler eine grüne Handschrift. „Unsere Reformen haben dafür gesorgt, dass die Emissionen endlich runtergehen“, zieht Gewessler, die derzeit auf der Weltklimakonferenz in Baku weilt, zufrieden Bilanz. Ihre Maßnahmen sollen als grüne Meilensteine gelten – und möglichst auch die nächste Regierung überdauern.
„Umwelt spielt für Verhandler keine Rolle“
Das sei laut Gewessler aber nicht bei allen Reformen auch automatisch gewiss. Die Verhandler hätten nämlich bereits jetzt bewiesen, dass das Klima keine Rolle mehr spielen soll. „ÖVP, SPÖ und NEOS sitzen nun an einem Tisch und behaupten, über die Zukunft Österreichs zu verhandeln. Die Grundvoraussetzung dafür haben sie aber alle sofort vergessen. Weder Klima noch Umwelt noch Natur spielen in den Verhandlungsgruppen eine Rolle“, kritisiert Gewessler im Gespräch mit der „Krone“ – düstere Prophezeiungen inklusive.
„Ohne uns Grüne gibt es keinen Klima- und Naturschutz. Wir setzen uns weiterhin mit aller Kraft dafür ein, dass auch künftige Generationen eine lebenswerte Erde vorfinden. Auch wenn andere, also die künftige Regierung, die größten Aufgaben unserer Zeit gleich wieder aus den Augen verlieren“, erklärt das „grüne Gewissen“ des Landes.
Streit über Finanzierung des Klimaschutzes
Da werde sie selbst auch von der Oppositionsbank aus in Zukunft noch ein wachsames Auge darauf haben. Bei der Weltklimakonferenz, wo Gewessler derzeit noch an vorderster Polit-Front für das Weltklima kämpft, gibt es allerdings wenig an Meriten zu holen. Denn der Karren ist vor dem heute angepeilten Ende der Konferenz so verfahren wie noch bei keinem UNO-Gipfel. Heftig wird etwa darüber gestritten, wer den Klimaschutz finanzieren soll. In der Luft liegen Milliarden-Forderungen.
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