Zahlreiche Tote
Israels Armee verstärkt Angriffe im Gazastreifen
Bei neuen israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind wieder zahlreiche Menschen getötet worden (siehe Video oben). Es seien mindestens fünf Wohnhäuser getroffen worden, in denen viele Personen gelebt hätten, teilte die palästinensische Gesundheitsbehörde am Donnerstag mit.
Viele Menschen seien noch unter den Trümmern verschüttet. Die Hamas sprach von 66 Todesopfern, von denen die meisten noch nicht geborgen seien. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht dazu, hat aber ihr Vorgehen in dem nördlichen Gebiet um die Stadt Beit Lahiya sowie die nahe gelegenen Orte Jabalia und Beit Hanoun seit Anfang Oktober verstärkt. Damit soll laut eigener Aussage eine Neugruppierung der Hamas-Kämpfer unterbunden werden.
Schwerverletzte können nicht behandelt werden
In dem bombardierten Wohnviertel hätten mindestens 200 Menschen gelebt, sagte der Direktor des Kamal-Adwan-Krankenhauses. Sanitäterinnen und Sanitäter behandelten Verletzte vor Ort, da keine Krankenwagen für den Transport in Krankenhäuser zur Verfügung stünden. Und auch dort könne das Leben von Verletzten nur schwer gerettet werden, da ein Mangel an medizinischen Versorgungsmitteln und spezialisiertem Personal herrsche. Israels Militär habe die meisten medizinischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter festgenommen oder ausgewiesen, sagte der Direktor.
Keine humanitäre Hilfe seit 40 Tagen
Einwohnerinnen und Einwohner berichten von Hunderten zerstörten Häusern. Das israelische Militär soll drei Städte belagert haben. Die Menschen seien zunehmend verzweifelt, sagte der Leiter des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA), Philippe Lazzarini.
80 Prozent des Gazastreifens seien Hochrisikogebiete. „Sie sind faktisch gefangen und es gibt für sie keinen sicheren Ort. Sie laufen in einem Teufelskreis um ihr Leben und sind seit mehr als 40 Tagen ohne humanitäre Hilfe.“ Zuletzt plünderten bewaffnete Banden immer wieder Hilfslieferungen.
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