Dass ein Schwerkranker sich selbst überlassen wird, empört viele „Krone“-Leser. Vorläufig darf der 56-Jährige im Spital sein. Am Montag geht es am Gericht um seine Pflege.
Bestürzte Reaktionen löste die „Krone“-Geschichte über einen 56-Jährigen Salzburger auf der Suche nach einem Heimplatz aus. Der Mann kann sich nicht mehr um sich selbst kümmern. Er wurde am Dienstag reglos aus einer stinkenden, dreckigen Wohnung geborgen. „Und das in einem der teuersten Gesundheitssysteme der Welt“, sind Leser fassungslos.
Gestank mit Ventilator hinausgeblasen
Wie Tage davor wurde der Mann ins Spital eingeliefert. „Dieses Mal wurde er wenigstens nicht am nächsten Tag wieder in die Wohnung gebracht. Wir müssen erst einmal die Räume entrümpeln und komplett grundreinigen lassen“, sagt Johann Baumeister. Er vermietet mit seiner Ehefrau die Wohnung, in der der Alleinstehende lebt. Jahrelang ging das gut, bis er krank wurde. So krank, dass es schon Nachbarn auffiel. „Sie haben sich bei der Hausverwaltung über den Gestank beschwert. Als ihn die Feuerwehr fand, musste sie mit einem Ventilator die Wohnung zwangsbelüften“, schildert der Vermieter die Brisanz des Falls.
Am Montag wird die Pflegestufe verhandelt
Doch die Suche der Erwachsenenvertreterin des Schwerkranken um einen Pflegeplatz gingen bisher ins Leere. Am Montag wird am Gericht verhandelt, denn die Juristin hat auf eine höhere Pflegestufe als die gewährte Stufe 1 geklagt. Aus der Pensionsversicherungsanstalt heißt es, Gerichtsgutachten könnten eine höhere Einstufung vorsehen als die PVA-Gutachten, wenn sich etwa zwischen den Gutachten die Gesundheit verschlechtere. Für den 56-Jährigen will seine Vertreterin nach dem Gerichtstermin einen Platz im Ladurner Pflegezentrum beantragen. Doch auch dieses Haus ist ausgelastet.
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