Die Listen KFG, DNA und MFG treten bei der steirischen Wahl am Sonntag nur in Graz und Graz-Umgebung an und fischen in ähnlichen Wählergruppen wie die favorisierte FPÖ. An ihrer Spitze stehen Frauen. Der Einzug in den Landtag ist eine große Hürde.
Wer nicht in den Bezirken Graz und Graz-Umgebung wohnt, dem werden diese Kürzel im steirischen Wahlkampf womöglich noch nicht untergekommen sein. KFG, DNA und MFG. Diese drei Listen treten nämlich nur im Wahlkreis 1 an – das ist eben die Landeshauptstadt und ihr wachsendes Umland. Das Ziel muss sein, hier ein Grundmandat zu erringen, um in den Landtag einzuziehen. Bei der Wahl 2019 waren dafür mehr als 12.000 Stimmen notwendig.
Die KFG mit Spitzenkandidatin Claudia Schönbacher hat sich erst im Vorjahr gegründet, nachdem die Grazer Stadträtin und einige Mitstreiter im Zuge des Finanzskandals aus der FPÖ geworfen wurden. Seitdem kritisieren sie ihre ehemalige Partei scharf und haben sich der Aufklärung dieser Affäre verschrieben. Die „Korruptionsfreie Bürgerliste“ hat – wie alle anderen „Kleinen“ – ein schmales Budget und setzt auf kleinteilige, bürgernahe Arbeit in den Grazer Bezirken. Im Wahlkampf stehen Themen wie Tierschutz, Autofahren und Transparenz im Fokus.
Zwei Impfkritikerinnen wollen in den Landtag
Bei der EU-Wahl mit fast vier Prozent der Stimmen überraschend gut abgeschnitten hat Maria Hubmer-Mogg mit ihrer Liste DNA. Die Medizinerin war während der Pandemie ein führender Kopf jener Bewegung, die gegen viele Corona-Maßnahmen mobil gemacht hat. Im Wahlkampf positioniert sie sich als Gesundheitsexpertin, etwa im Bereich mentale Gesundheit bei Kindern.
Aus der impfkritischen Bewegung stammt auch die MFG mit Spitzenkandidatin Andrea Kamper. Die Sozialpädagogin aus der Südsteiermark fordert eine umfassende Aufarbeitung der Corona-Pandemie.
Der Sprung in den Landtag scheint für alle drei Listen eine sehr große Hürde zu sein. Allerdings fischen sie in einem ähnlichen Wählerteich wie die FPÖ und könnten den Blauen daher doch einige Tausend Stimmen kosten.
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