ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer ist gestern mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Die Gründe dafür waren wochenlange Untergriffe und fehlende Zustimmung für seine CEO-Kandidatin. Der Kärntner zeigte Größe, Teamchef Ralf Rangnick leider nicht! Ein Kommentar von Christian Reichel.
Die Schlammschlacht im Österreichischen Fußballbund (ÖFB) gipfelte gestern im Rücktritt des Präsidenten: Nach 16 Monaten im Amt warf Mitterdorfer das Handtuch.
Die wochenlange Hetzkampagne hatte ihn zermürbt, dazu kam der Eindruck, dass er bei der für heute geplant gewesenen Präsidiumssitzung in Wien seinen Vorschlag als neue CEO (Geschäftsführerin) im ÖFB nicht durchbringen würde: Die notwendigen sieben Stimmen für die Juristin Silvia Kaupa-Götzl schienen in weiter Ferne – daher entschied sich Mitterdorfer am Abend zum Rückzug.
Auch beim Abgang zeigte der Kärntner Größe
Die Präsidiumssitzung wurde inzwischen abgesagt, wer von den vier Vizepräsidenten Mitterdorfer bis zur nächsten Hauptversammlung – geplant für Mai 2025 – folgen wird, entscheidet sich nun erst am 29. November bei der nächsten Sitzung. Auch beim Abgang zeigte der Kärntner Größe: Er verwies auf die für seine Familie durch die ständigen Attacken belastende Situation, dankte den Mitarbeitern im ÖFB und „allen konstruktiven Kräften, die im Sinne des Fußballs in Österreich auf allen Ebenen und in allen Funktionen wirken“.
Rangnick erzählte im Zusammenhang mit Mitterdorfer Unwahrheit
Teamchef Rangnick zählte in den letzten Wochen nicht mehr dazu: Der Teamchef nutzte einige Gelegenheiten, um den Präsidenten oder den ÖFB schlecht da stehen zu lassen. Auslöser war die Kündigung von Geschäftsführer Bernhard Neuhold im Oktober, die speziell der Deutsche nicht wahrhaben wollte, im Zusammenhang mit Mitterdorfer auch eine Unwahrheit erzählte – die Größe, sich bei ihm dafür zu entschuldigen, zeigte er nicht.
Ein toxischer Cocktail, der Mitterdorfer resignieren ließ
Dazu kommen die üblichen Verdächtigen im Präsidium, die seit Jahren ihren Spaß daran haben, am Stuhl des Präsidenten zu sägen – egal, wie er heißt. Ein toxischer Cocktail, der Mitterdorfer resignieren ließ. Er lässt eine in die Wege geleitete Strukturreform zurück, die den Einfluss des Präsidiums massiv zurückdrängen und echte Experten an die vorderste Front rücken lassen soll.
Am Abend platzte eine weitere Bombe
Was davon übrig bleibt, wird sich in den nächsten Monaten zeigen, ebenso ob die Kündigungen für Neuhold und den zweiten Geschäftsführer Thomas Hollerer aufrecht bleiben. Zu erwarten ist, dass die Posten des CEO und der beiden neuen Geschäftsführer jetzt öffentlich ausgeschrieben werden. Am Abend platzte eine weitere Bombe, trat mit Georg Pangl auch der Präsident des burgenländischen Verbandes nach internen Vorwürfen zurück – er scheidet zugleich aus dem ÖFB-Präsidium aus.
Heute wird’s sportlich, erfährt Österreich um 12 Uhr den Gegner im Playoff zur Nations League im März 2025 – es wird einer aus dem Quartett Belgien, Ungarn, Serbien und Schottland.
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