Champions League

St. Pölten verlor vor Rekordkulisse gegen Barca!

Fußball International
21.11.2024 23:16

Nach einem 0:7 ein Heim-1:4 – der FC Barcelona ist für den SKN St. Pölten auch im zweiten Duell in der Frauen-Champions-League viel zu stark gewesen!

Österreichs Serienmeister präsentierte sich am Donnerstag in der Wiener Generali Arena aber besser als vergangene Woche in Katalonien und konnte dadurch die Niederlage inklusive Ehrentor in Grenzen halten. Die Niederösterreicherinnen sind nach vier Gruppe-D-Partien punktlos, die Spanierinnen (9) sind weiter Zweiter.

Besser steht nur das makellose Manchester City (12) da, das bei Hammarby (3) mit 2:1 gewann. Am 12. Dezember (21 Uhr) darf sich St. Pölten zum zweiten Mal mit dem englischen Vizemeister messen, Titelverteidiger Barcelona tritt da bei Hammarby an. In Wien trafen Francisca Nazareth (20., 29.) und Vicky Lopez (31.) schon vor der Pause. Ex-Weltfußballerin Alexia Putellas (57.) legte einen weiteren Treffer nach. Den Schlusspunkt setzte vor einer mit 8832 Fans neuen österreichischen Frauen-Klub-Rekordkulisse Valentina Mädl (59.).

Eigenfehler leitete Niederlage ein
St. Pöltens Trainerin Liese Brancao schickte ihr stark ersatzgeschwächtes Team gegenüber dem Auftritt in Barcelona personell unverändert aufs Feld. Die ersten 19 Minuten verliefen für die im 5-4-1-System agierenden Gastgeberinnen absolut nach Wunsch. Durch einen Eigenfehler kam das Kartenhaus aber früher als in Spanien zum Einsturz.

Die gelernte Mittelfeldspielerin Kamila Dubcova, die wieder als Innenverteidigerin spielen musste, verdribbelte sich im Strafraum als letzte Frau, Nazareth nahm ihr den Ball ab und versenkte ihn im Eck. Kurz nach einer vergebenen Lopez-Chance schnürte die Barca-Stürmerin ihren Doppelpack, diesmal war sie nach Zuspiel von Esmee Brugts erfolgreich.

Barca kam so richtig in Spiellaune und verzückte das Publikum mit dem schönsten Treffer des Abends. Nach Kurzpassspiel, teilweise mit der Ferse, stellte Lopez nach Vorarbeit von Patri Guijarro auf 0:3. St. Pölten hätte einmal richtig gefährlich werden können, da versuchte es aber Melike Pekel alleine, anstatt Mädl in den Lauf zu spielen (37.). Kurz vor der Pause rettete auf der anderen Seite noch Anna Johanning vor der Linie bei einem Abschluss von Caroline Graham Hansen (45.).

Jubiläumstreffer für Putellas
Erst zur Pause kam beim Star-Ensemble Weltfußballerin Aitana Bonmati, St. Pölten setzte mit einem Dreifach-Tausch auf frische Kräfte. Darunter war auch die wieder fitte Ella Touon, die in der 55. Minute drüberschoss. Zwei Minuten später zeigte Putellas im Strafraum ihre Klasse und erhöhte nach Nazareth-Zuspiel, es war ihr 200. Treffer für Barca.

Danach sorgten die in der Liga noch ungeschlagenen Heimischen für Höhepunkte. Eine Freistoß-Hereingabe von Maria Mikolajova konnte Mädl am langen Eck über die Linie drücken. Das stärkte das Selbstbewusstsein deutlich, auch ein weiterer Treffer hätte gelingen müssen. Bei Sarah Mattner versagten nach einem Touon-Zuspiel aus kurzer Distanz die Nerven, sie schoss daneben (75.).

In der Gruppe C gab Bayern München mit Sarah Zadrazil beim 1:1 bei Valerenga erstmals Punkte ab. Damit liegt Arsenal nach einem 1:0 gegen Juventus nur noch einen Zähler dahinter. Bei den Londonerinnen kamen Manuela Zinsberger und Laura Wienroither nicht zum Einsatz.

Das Ergebnis:
SKN St. Pölten – FC Barcelona 1:4 (0:3)
Wien, Generali Arena, 8832 Zuschauer, SR Désirée Grundbacher (SUI)

Tore: 0:1 (20.) Nazareth, 0:2 (29.) Nazareth, 0:3 (31.) Lopez, 0:4 (57.) Putellas, 1:4 (59.) Mädl

St. Pölten: Schlüter – Schumacher (46. Touon), Johanning (68. Balog), Dubcova, Vracevic, D‘Angelo – Pekel (46. Krznaric), Hillebrand (46. Mattner), Mikolajova, Brunnthaler (79. Glibo) – Mädl

Die Stimmen:
Liese Brancao: (St.-Pölten-Trainerin):
 „Ich denke, dass wir beim ersten Gegentor leider sehr schlecht agiert haben, wir waren da in Ballbesitz. Zuvor waren wir wieder sehr gut defensiv, danach sind noch zwei Tore passiert. Mit der 2. Halbzeit war ich sehr zufrieden, wir haben ein Tor geschossen und haben da Unentschieden gespielt. Das muss man auch erst einmal schaffen. Wie wir da agiert haben, hat mir sehr gefallen.“
Pere Romeu (Barcelona-Trainer): „Es waren zwei verschiedene Spiele gegen St. Pölten. Die 2. Halbzeit war heute vielleicht nicht ganz so gut. St. Pölten war bei Kontern gut und hat sehr viel physische Qualität.“
Valentina Mädl (St.-Pölten-Torschützin): „Der Ball ist vor meinen Füßen gewesen und ich habe gewusst, es ist das leere Tor vor mir. Es war ein unbeschreibliches Gefühl für mich. Mit 18 ein Tor gegen Barcelona zu erzielen, das ist mega-cool. Heute zählt aber viel mehr die unglaubliche Mannschaftsleistung, jede ist für jede gelaufen, hat um jeden Zentimeter gekämpft.“

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(Bild: KMM)



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