Umstrittene Methode
US-Staat tötete zum dritten Mal mit Stickstoff
Die umstrittene Hinrichtungsart per Stickstoff ist im US-Bundesstaat Alabama bereits zum dritten Mal zum Einsatz gekommen. Der Häftling Carey Dale Grayson hatte 1994 eine Anhalterin ermordet – am Donnerstagabend wurde bei ihm die Todesstrafe angewandt.
Stickstoff kam in Alabama erstmals Anfang des Jahres bei einer Hinrichtung zum Einsatz. Bei dieser Methode wird dem Verurteilten eine Atemgasmaske aufs Gesicht gestülpt, die die Atemluft durch reines Stickstoffgas ersetzt, was zum Tod durch Sauerstoffmangel führt.
Anwälte forderten erfolglos Aufschub
Graysons Anwälte hatten einen Aufschub der Hinrichtung gefordert und argumentierten, dass die Hinrichtungsmethode vor ihrer Anwendung genauer untersucht werden müsse. Die Verteidiger erklärten, dass die ersten beiden Hinrichtungen mit Stickstoff nicht zu schneller Bewusstlosigkeit und Tod geführt hätten, wie der Staat versprochen hatte. Nach der Ablehnung des Aufschubs durch den Obersten Gerichtshof wurde Grayson wenige Stunden später schließlich exekutiert.
Häftlinge zitterten minutenlang bei ersten Stickstoff-Hinrichtungen
Alabama ist trotz viel Gegenwind überzeugt, dass die Hinrichtungsmethode verfassungskonform ist. Kritiker hatten bemängelt, dass die ersten beiden Hingerichteten mehrere Minuten lang gezittert hatten, bevor sie starben. „Die Normalisierung der Erstickung durch Gas als Hinrichtungsmethode ist zutiefst beunruhigend“, erklärte Abraham Bonowitz, Geschäftsführer von Death Penalty Action, eine NGO, die sich für die Abschaffung der Todesstrafe einsetzt.
Jugendbande ermordete Anhalterin auf bestialische Weise
Im Jahr 1994 hatte Grayson Vickie Deblieux ermordet, die per Anhalter durch Alabama auf dem Weg zum Haus ihrer Mutter in Louisiana fuhr. Er war einer von vier Jugendlichen, die wegen des Mordes an der 37-Jährigen verurteilt wurde. Diese hatten der Frau eine Mitfahrgelegenheit anboten, anschließend in ein Waldstück verschleppt, wo sie erschlagen wurde. Danach warfen sie ihre Leiche von einer Klippe – sie kehrten später noch einmal zurück, um den Leichnam zu verstümmeln.
Täter prahlte mit abgetrenntem Finger des Opfers
Ihr Gesicht war so entstellt, dass das Opfer nur anhand einer früheren Röntgenaufnahme ihrer Wirbelsäule identifiziert werden konnte. Die Täter wurden gefasst, da einer von ihnen Deblieuxs abgetrennten Finger hergezeigt und damit geprahlt hatte. Grayson ist der einzige des Quartetts, der mit der Todesstrafe für das Verbrechen bestraft wurde – er war zum Tatzeitpunkt 19 Jahre alt, die andern noch unter 18.
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