Obdachlos zu werden, passiert schneller als man denkt. Helmut F. hat dank eines Projekts von neunerhaus wieder zurück ins Leben gefunden. Das ist nicht selbstverständlich.
Nach seiner Scheidung im Jahr 2020 fand sich Helmut F. plötzlich auf der Straße wieder. „Es geht schnell, dass man obdachlos wird – Scheidung, Jobverlust, da gibt es viele Gründe“, sagt er. Draußen schlafen musste er nie. „Ich hatte immer ein Dach überm Kopf, eine Wohnung oder halt eine Unterkunft.“
Elf Monate lebte er in einer Einrichtung für obdachlose Menschen. Für ihn eine stressige Zeit. Keine Rückzugsmöglichkeit, keine Sicherheit und viele belastende Schicksale der anderen Bewohnerinnen und Bewohner machten diese Zeit für den dreifachen Vater zu einer großen Herausforderung.
„So lange drinbleiben, wie möglich“
Der Wendepunkt kam, als Herr F. die Chance erhielt, in eine Übergangswohnung von neunerhaus einzuziehen. „Wie ich da eingezogen bin, hab ich gewusst: Jetzt geht es wieder aufwärts.“ Das 28 Quadratmeter große Zuhause wurde für ihn zum Symbol eines Neuanfangs. Noch im November zieht er mithilfe von neunerhaus in eine unbefristete Wohnung. „Ich bin froh, dass ich eine Wohnung kriege, dass ich nicht mehr ausziehen muss. Ich schaue, dass ich so lange drinbleiben kann, wie möglich.“
Betrifft viele Menschen
Mit einer neuen Kampagne möchte neunerhaus aufzeigen, wie es gelingen kann, dass Menschen wieder langfristig in ihren eigenen vier Wänden wohnen können. Derzeit seien in Österreich fast 20.000 Personen als wohnungslos registriert. Wohnungslosigkeit sei die schlimmste und gravierendste Form von Armut und Ausgrenzung und eine der größten sozialen Herausforderungen.
Es braucht langfristige Hilfe
Es reiche nicht, nur kurzfristig Hilfe anzubieten. Das wisse man aus langjähriger Erfahrung. Um Wohnungslosigkeit wirklich zu beenden, brauche es langfristige, strukturierte Ansätze. Mit dem Projekt „Housing First“ – zuerst die Wohnung, dann alles andere – habe man seit 2012 rund 650 Menschen geholfen, wieder in ein stabiles und selbstbestimmtes Leben zurückzufinden.
Wer mithelfen will, oder selbst Hilfe braucht – alle Informationen finden Sie hier.
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