Todesfälle im Radsport

„Wir waren auf dem Mond, dann kann das nicht sein“

Sport-Mix
22.11.2024 13:58

Die Chefs der Rad-Landesrundfahrten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz haben gemeinsam über Ideen für mehr Sicherheit im Radsport nachgedacht. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Thema GPS-Tracking, wie die Tragödie um Muriel Furrer bei der diesjährigen Rad-WM aufgezeigt hat. 

„Wir sind vor gut 55 Jahren zum Mond geflogen. Dann kann es doch nicht sein, dass wir das Verschwinden eines Fahrers oder einer Fahrerin nicht sofort bemerken können. Deshalb sehen wir das GPS-Tracking als Gebot der Stunde, um künftig die Kontrolle über alle Profis bei Rennen erhalten zu können“, erklärte Oliver Senn, Organisator der Tour de Suisse im Talkformat „Windschatten“. 

Thomas Pupp (Bild: GEPA/GEPA pictures)
Thomas Pupp

Senn beriet sich darin mit seinen Kollegen Fabian Wegmann, Sportdirektor der Deutschland Tour und dem Direktor der Tour of Austria, Thomas Pupp, zum Thema Sicherheit im Radsport. Das Trio ist sich dabei einig, dass die Einführung eines flächendeckenden GPS-Trackings nötig sei. Als tragischer Beleg dafür kann der tödliche Unfall von Muriel Furrer bei der Rad-WM in Zürich gelten. Die junge Schweizerin starb auch, weil der genaue Unfallort lange Zeit unklar blieb. 

Wegmann, Senn und Pupp würden das GPS-Tracking bei den jeweiligen Rundfahrten notfalls auch ohne den Radsportweltverband UCI einführen, stellten sie klar. Die Tracker könnten dabei an den Körpern der Athleten befestigt werden.

Kennzeichnung von Gefahrenstellen
Als weiteren wesentlichen Punkt machten die Organisatoren die Kenntlichmachung von Gefahrenquellen auf der Strecke aus. Auch hier gibt es einen tragischen, aktuellen Anlass. Denn bei der diesjährigen Österreich-Tour starb der Norweger Andre Drege nach einem Unfall bei einer Abfahrt. 

„Über Funk prasseln Informationen ein, die bei den Sportlichen Leitern und schließlich bei den Radprofis aufgrund von sprachlichen Barrieren oft auch nicht verstanden werden. Deshalb sind wir an einem System in Echtzeit dran, Gefährdungsstellen visuell darzustellen. Das klappt auch mit Bildern, die zehn Minuten vor der Durchfahrt eingespielt werden“, erklärt Senn einen Lösungsansatz, der derzeit ausgearbeitet wird. Es bleibt zu hoffen, dass dadurch ein Ende der Tragödien ermöglicht wird.

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