Axt- und Werkzeugspuren (im Bild rot markiert sowie auf Bild 2 in Nahaufnahme zu sehen) an ihrem im vergangenen Jahr gefundenen Schädel und ihrem Schienbein ließen keinen anderen Schluss zu. Die genaue Todesursache des Jane genannten Mädchens (links eine Rekonstruktion seines Gesichtes) habe nicht mehr festgestellt werden können, weil nur ein Zehntel der Knochen gefunden worden war. Mord komme jedoch nicht infrage, vielleicht starb das Mädchen an einer natürlichen Ursache.
"Jedes verfügbare Fleisch wurde gebraucht"
"Die freigelegten Knochen haben ungewöhnliche Spuren von Schnitten und Hieben, die Versuche, Unsicherheit und den völligen Mangel an Erfahrung beim Schlachten von Tieren zeigen", sagte Anthropologe Douglas Owsley (Bild 3). "Der klare Vorsatz war aber, den Körper zu zerlegen, das Gehirn zu entnehmen und das Fleisch vom Gesicht zu entfernen und zu essen." Die Menschen seien verzweifelt gewesen. "Jedes verfügbare Fleisch wurde gebraucht."
Harter Winter raffte fast alle Siedler dahin
Jamestown war 1607 von 104 englischen Siedlern gegründet worden. Nur 38 von ihnen überlebten die ersten neun Monate in der neuen Welt. Der Winter 1609/1610 raffte noch einmal fast alle übrigen Kolonisten dahin. Dass es auch Kannibalismus gab, wird seit Jahrzehnten unter Wissenschaftlern diskutiert. Nach Ansicht des Smithsonian ist die Frage durch die Untersuchung der Funde nun eindeutig beantwortet.
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