Seit 2012 verzichten Chef und Mitarbeiter im Salzburger Grill Imbiss bei der Kollegienkirche auf ihr Trinkgeld. Sie spenden es Jahr für Jahr für den guten Zweck. Die nächste Spendenübergabe steht demnächst an.
Freiwillig auf das Trinkgeld zu verzichten, das hat Seltenheitswert. Bei Raymond Mair und seinem Angestellten Christian Schwarzenbrunner ist gerade das selbstverständlich. Seit 2012 wird jeder Cent, den Mair mit seinem Würstelstand in der Salzburger Wiener-Philharmoniker-Gasse extra einnimmt, für den guten Zweck gespendet. Knapp 14.000 Euro an Trinkgeld – und Spenden von Stammgästen – waren es heuer wieder.
„Ich als Chef würde das Trinkgeld ja sowieso nicht nehmen“, sagt der Wurststandbesitzer mit dem Herz am rechten Fleck. „Der Dank gehört aber nicht mir, sondern Christian. Er verzichtet auf einen wesentlichen Betrag.“ Seit 2015 brät Mitarbeiter Schwarzenbrunner schon Würstel im Imbiss bei der Kollegienkirche. Für seine Einstellung war die Trinkgeldspende die Bedingung. Er willigte gerne ein.
Für mich als Chef ist es selbstverständlich, dass ich das Trinkgeld spende. Respekt aber, dass auch mein Mitarbeiter Christian verzichtet. Das ist schon eine klasse Geschichte.
Raymond Mair, Salzburger Grill Imbiss
Schon 84.000 Euro gesammelt und gespendet
Mair und Schwarzenbrunner haben mittlerweile beide Familien. Es fällt ihnen nun noch leichter, für kranke Kinder und ihre Familien zu spenden. Zugutekommen die Spenden jedes Jahr der Kinderkrebshilfe und einem Schmetterlingskinder-Verein. Beide Organisationen erhalten jeweils die Hälfte der Spenden.
Insgesamt 84.000 Euro sind auf diesem Weg seit 2012 schon zusammengekommen und an die Vereine geflossen. Dabei hatte Raymond Mair heuer anfangs noch Bedenken, ob auch genug zusammenkommt. Erstmals konnte man bei ihm Currywurst, Bosna und Hotdog nämlich mit Karte bezahlen. Die Bereitschaft, Trinkgeld zu geben, sei tatsächlich niedriger als bei der Barzahlung, so Mair. 2024 übertraf das Vorjahresergebnis aber um 2000 Euro. Auch, weil Stammkunden auf privaten Feiern sammelten und den Betrag an Mair übergaben.
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