Bis Mitte 2027 will der 53-jährige Star-Trainer Pep Guardiola bei Manchester City bleiben. Das sind die Gründe ...
Als einer der Ersten äußerte Stürmerstar Erling Haaland seine Freude über die Vertragsverlängerung von Pep Guardiola beim englischen Fußball-Meister Manchester City. „Ich bin super-happy“, sagte Haaland beim Sender Sky Sports und schwärmte: „Er ist der beste Trainer der Welt. Wahrscheinlich ist er der beste Trainer, der jemals irgendwo auf der Welt existiert hat.“ Solche Superlative hört man im Osten von Manchester, wo City zu Hause ist, häufiger.
Bis Mitte 2027 will der 53-jährige Guardiola nun bei den Citizens bleiben. Die Erleichterung rund um das Etihad-Stadion ist groß. Weil sich die Verlängerung seines auslaufenden Vertrags so lange hinzog, hatten viele befürchtet, dass die Ära des Trophäensammlers im kommenden Sommer nach neun Jahren zu Ende geht. Tatsächlich hatte Guardiola selbst auch schon seinen Abschied im Sinn gehabt.
Guardiola dachte schon an Abschied
„Ich will ehrlich sein, ich habe gedacht, diese (Saison) wird die letzte sein“, gab der Trainer jetzt im Interview auf der Club-Website zu. Warum die Kehrtwende? „Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht gehen kann, so einfach ist das. Fragen Sie mich nicht, warum.“ Er deutete allerdings an, dass die jüngste Negativ-Serie – mit vier Pflichtspiel-Pleiten die längste seiner Trainerkarriere – eine Rolle gespielt haben könnte. „Vielleicht waren die vier Niederlagen der Grund dafür.“
Dass Manchester City verliert, war unter Guardiola bisher die Ausnahme. Seit seiner Ankunft im Sommer 2016 hat er den von Scheichs alimentierten Club in eine absolute Fußballmacht verwandelt, die in den vergangenen Jahren die unumstrittene Nummer eins auf der Insel und zeitweise in Europa war. Sechsmal holte Guardiola mit City die englische Meisterschaft, zuletzt viermal in Serie. Das hatte es in der Premier League zuvor noch nie gegeben.
Höhepunkt war die Saison 2022/23, in der Manchester City nicht nur Meister wurde, sondern obendrein den FA Cup und erstmals die lang ersehnte Champions League gewann. Insgesamt 18 Titel bescherte der Spanier den Citizens. „Hoffentlich können wir noch mehr Trophäen hinzufügen. Darauf liegt mein Fokus“, betonte Guardiola, dem Club-Boss Chaldun al-Mubarak einen unersättlichen Hunger nach Verbesserung und Erfolg attestierte.
Schatten über beispielloser Erfolgsära
Überschattet werden die Erfolge allerdings davon, dass die Premier League seit Langem gegen Man City ermittelt. Dem Club werden finanzielle Verstöße in 115 Fällen vorgeworfen. City weist die Vorwürfe zurück. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit begann im September die Anhörung vor einer unabhängigen Kommission.
Im Falle eines Schuldspruchs drohen dem Serienmeister drastische Strafen – ein deftiger Punkteabzug oder sogar ein Zwangsabstieg. Guardiola versicherte, dass er selbst in dem Fall bleiben würde. „Ich werde hier sein“, stellte er am Freitag klar. „Ich weiß nicht, wohin sie uns schicken würden, aber wir würden aufsteigen und aufsteigen, bis wir wieder in der Premier League sind.“ Der Coach ist allerdings überzeugt, City habe nichts falsch gemacht.
Auf dem Weg zum Rekordtrainer
Dass der Starcoach, der längst als Vereinslegende gilt, gerade in schwierigen Zeiten seinen Vertrag verlängert, ist ein Glücksfall für die City-Bosse. Denn sowohl juristisch als auch sportlich wird es noch eine spannende Saison. Während man auf die Entscheidung der Kommission wartet, mit der Anfang 2025 gerechnet wird, muss das Team um Haaland in der Premier League einen Fünf-Punkte-Rückstand auf Tabellenführer Liverpool aufholen. Am 1. Dezember kommt es in Anfield zum direkten und vielleicht vorentscheidenden Duell.
Unabhängig von den Ergebnissen ist Pep Guardiola in Manchester auf Rekordkurs. Erfüllt er seinen neuen Vertrag, wovon auszugehen ist, wird er elf Jahre im Club bleiben. In der Vereinsgeschichte von Man City stehen nur Wilf Wild (1932-1946) und Les McDowall (1950-1963) noch vor ihm. McDowalls Rekord von 587 Spielen an der Seitenlinie für City wird Guardiola, der bei 490 steht, wohl knacken.
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