Der Italiener Marco Materazzi oder Portugals Fußball-Raubein Pepe waren einst für ihre Härte – oft über der Grenze des Erlaubten – bekannt, galten als Treter. Trotzdem, oder gerade deshalb, spielten sie in der Champions League. In die es jetzt auch ein Österreicher schaffte. Und Tim Wafler hat nicht nur den Ruf eines Treters – er tut eigentlich nichts anderes...
Denn der 22-Jährige tritt gegen die Weltbesten in die Pedale! Zum vierten Mal geht die Königsklasse der Bahnradfahrer bereits über die Bühne, in den Speed-Bewerben von Wafler kämpfen 17 Fahrer um Punkte. Und Geld. Viel Geld – für Bahnrad-Verhältnisse. Mit 500.000 Euro ist die gesamte Serie dotiert, die vier Gesamtsieger erhalten jeweils 25.000 Dollar, pro Rennen gibt es für den Ersten 1000 Dollar, bis Platz zehn wird bezahlt. „Mit Paris, Apeldoorn und London sind die drei größten Hallen dabei, es ist immer bummvoll“, schwärmt Wafler von der dreiteiligen Serie, die zur besten Sendezeit auf Eurosport übertragen wird.
Eine offene Rechnung
Schon am Samstag geht es in Paris los – wo der Wiener noch eine Rechnung offen hat, schließlich war er im Omnium bei den Spielen angeschlagen gestartet, weshalb Rang 13 das Maximum war. Ohne Trainingsmöglichkeit in Österreich dennoch beachtlich – seit dem Abriss des Dusika-Stadions gibt es ja keine Bahn mehr, eine Lösung ist nicht in Sicht. Weshalb der Wiener zuletzt mehr in Portugal weilte, wo er sich alleine vorbereitete: „Von den drei Zuständigen für die Bahn kann nur einer Englisch, der Austausch funktioniert aber auch mit Händen und Füßen“, lacht Wafler.
Rennen für TV „geschrumpft“
Der in den letzten Monaten auch vermehrt auf Krafttraining setzte, deutlich breiter wirkt. Und in der Champions League im Ausscheidungsrennen und im Scratch gegen Olympiasieger und Weltmeister startet – die Rennen wurden für bestmögliche TV-Vermarktung auf knapp acht Minuten geschrumpft. „Ein guter Versuch, es geht an den fünf Rennabenden knapp drei Stunden Schlag auf Schlag“, fiebert er der Königsklasse entgegen.
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