Bergsteigen trotz des Wintereinbruchs? Dieses Wagnis hätte ein 45-jähriger Ungar in Tirol wohl beinahe mit seinem Leben bezahlt. Es war bereits dunkel, als er einen Gipfel erreichte. Dann wollte er noch zu einem anderen – und das bei 40 Zentimeter Neuschnee! Letztlich verirrte er sich und stürzte ab. Gegen 4 Uhr in der Früh schlug er über seine Frau Alarm.
Gegen 6 Uhr in der Früh brach der 45-jährige Ungar von seiner Unterkunft in Pertisau (Bezirk Schwaz) zu seiner Tour auf. Über einen rot markierten Wanderweg marschierte der Mann zur Seekaralm, um von dort aus weiter auf die 2053 Meter hohe Seekarspitze zu gelangen. Diese erreichte er jedoch erst gegen 19 Uhr (!). Zu dieser Zeit war es schon stockdunkel.
Aufgrund der Neuschneemenge von bis zu 40 Zentimetern kam er nur sehr langsam voran und erreichte gegen 23 Uhr den Gipfel.
Die Polizei
Davon zeigte sich der Mann offenbar unbeeindruckt. Auch vom Neuschnee. Er wanderte weiter und ging über den Grat zur 2085 Meter hohen Seebergspitze. „Aufgrund der Neuschneemenge von bis zu 40 Zentimetern kam er nur sehr langsam voran und erreichte gegen 23 Uhr den Gipfel. Von dort stieg er dann zirka eine halbe Stunde in Richtung Pertisau ab, verlor jedoch aufgrund der Dunkelheit und der eingeschneiten Markierungen die Orientierung“, berichtete die Polizei.
200 Meter abgerutscht, Frau schlug Alarm
Völlig orientierungslos sei er schließlich in Richtung „Huberkar“ abgestiegen. Dabei kam er zum Sturz und rutschte auf dem felsdurchsetzten Gelände rund 200 Meter in die Tiefe. „Der Ungar erlitt dabei leichte Verletzungen. Er konnte sich schließlich im Bereich eines Felsvorsprunges durchnässt und erschöpft einen Notbiwakplatz einrichten. Aufgrund der zunehmenden Verschlechterung seines Gesamtzustandes informierte er telefonisch seine Frau, die gegen 4 Uhr einen Notruf absetzte“, so die Ermittler weiter.
Hubschrauber bei Tagesanbruch angefordert
Bergretter stiegen daraufhin zu Fuß in Richtung Seeberg auf. Gegen 7 Uhr wurde ein Rettungshubschrauber nachgefordert. Die Besatzung konnte den stark unterkühlten Bergsteiger schließlich lokalisieren, mittels Tau bergen und nach Pertisau verbringen. Nach einer Untersuchung durch den Notarzt konnte der Mann in seine Unterkunft zurück. Er hatte noch einmal riesiges Glück im Unglück.
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