Die Steirer sind – und darauf legen sie auch selbst großen Wert – schon ein besonderes Volk. Sie gelten nicht zu Unrecht als kreativ, herzlich wie fleißig. Und auch als unberechenbar, manche sagen: wild.
Die Unberechenbarkeit drückt sich auch im Wahlverhalten aus. In der Landeshauptstadt mehr noch als auf dem Land. Die Grazer jagten bereits in den Siebzigerjahren, als Österreich vom sozialistischen Kanzler Kreisky regiert wurde, den SPÖ-Bürgermeister davon – und hoben damit Alexander Götz zu Zeiten, als dessen Partei österreichweit bei vier, fünf Prozent herumdümpelte, als ersten FPÖ-Politiker als Chef in das Grazer Rathaus. Dem Blauen folgte ein Schwarzer, dem Schwarzen ein Roter, dann wieder ein Schwarzer. Und mittlerweile regieren hier gar die Kommunisten.
Auch im gesamten Bundesland wechseln die Farben, von Schwarz zu Rot, zuletzt retour zu Schwarz. Und heute vermutlich oder unvermeidlich zu Blau.
Damit wäre die Steiermark das erste Bundesland nach dem noch südlicheren Kärnten, in dem ein FPÖ-Politiker Platz 1 – aber nicht unbedingt auch den Landeshauptmann – erringt.
Dürfen sich deshalb heute die mutmaßlichen Verlierer Nehammer und Babler zurücklehnen und das Ergebnis auf die Unberechenbarkeit der Steirer schieben? Nein, sicher nicht – da hätten sie sich grob verrechnet!
Einen schönen Sonntag mit Ihrer „Krone“!
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