Ausländer im Visier

Zwei Studenten an russischer Uni festgenommen

Ausland
23.11.2024 16:45

In der südwestrussischen Stadt Kasan, wo unlängst der BRICS-Gipfel stattgefunden hat, sind zwei iranische Studenten brutal festgenommen worden. Dabei wollten sie ursprünglich eigentlich an der Uni nur ihr Visum für das Auslandssemester verlängern …

Wenn man als Ausländer in Russland studiert, übernimmt üblicherweise die Bildungsanstalt unangenehme bürokratische Angelegenheiten, wie etwa die durchaus komplexe Visumsverlängerung. Nichts ahnend suchten genau aus dem Grund zwei iranische Studierende das zuständige Kabinett an der Universität in Kasan auf. Dort seien sie jedoch auf „unmenschliche“ Weise geschlagen worden, berichtete IRNA unter Berufung auf eine Erklärung des iranischen Konsulats in Kasan.

Auslandssemester mit Tücken
Wieso es zu derartigen Verwerfungen kam, ist bislang unklar. Vermutet wird aber, dass die Studierenden mit bürokratischen Auflagen regelrecht schikaniert wurden. Generell sei das für ausländische Studierende zuständige Büro nicht von effizienter Arbeit geprägt, schreibt das russische Online-Portal „Echo“. Der BRICS-Gipfel habe alles nur noch schlimmer gemacht: Viele internationale Studierende konnten demnach erst im November nach Russland einreisen und mussten dann an der Uni ab 2 Uhr nachts in der Schlange stehen, um einen Termin für die Vervollständigung ihrer Unterlagen zu bekommen. Einigen sei das gar nicht erst gelungen. Sie hätten eine Vereinbarung unterschreiben müssen, laut der sie zur Rückkehr in ihr Herkunftsland gezwungen wurden und dort erneut auf eine Einladung für ihr Visum warten mussten.

Die Polizei in Kasan erklärte im Onlinedienst Telegram lediglich, dass ein Streit zwischen Studenten eskaliert sei und Beamte daraufhin die „Anstifter“ festgenommen hätten. Laut dem regionalen Untersuchungsausschuss in Kasan sind zwei ausländische Staatsbürger festgenommen worden, weil sie „Gewalt gegen einen Behördenvertreter“ angewendet hätten.

Die Festnahme wurde mit der Kamera eingefangen:

Teheran zeigte sich wütend
Der Iran habe daraufhin erbost eine „Protestnote“ an das russische Außenministerium geschickt, in der eine „gewalttätige Behandlung der iranischen Studenten durch die Polizei“ verurteilt werde, berichtete die iranische Nachrichtenagentur IRNA am Samstag. Nach dem Einschreiten des Konsulats seien die zwei am Freitagabend freigelassen worden. Teheran forderte den Angaben zufolge eine Erklärung für den Vorfall.

Der iranische Botschafter in Moskau, Qasem Jalali, meinte gar auf X, dass Irans Außenminister Abbas Araqchi sich wiederholt mit dem Vorfall befasst habe. In einem weiteren Beitrag verurteilte der Botschafter „jedes Fehlverhalten gegenüber iranischen Studenten“ und forderte, dass die verantwortlichen russischen Behörden zur Rechenschaft gezogen werden. Die Eskalation verwundert etwas, sind Russland und der Iran doch an sich verbündete Staaten.

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