Reaktionen auf COP29

300 Milliarden fürs Klima sind für viele zu wenig

Außenpolitik
24.11.2024 08:21

Die UNO-Klimakonferenz in Aserbaidschan hat in der Nacht zum Sonntag einen neuen Rahmen für die internationale Finanzierung von Klimaschutz und Anpassung an Klimafolgen beschlossen. Demnach soll der jährliche Beitrag in erster Linie der Industriestaaten bis 2035 auf mindestens 300 Milliarden Dollar erhöht werden. Für viele eine Enttäuschung.

„Die Welt hat die Chance verpasst, endlich die notwendigen Geldhähne zu öffnen, um der Klimakrise weltweit die Stirn zu bieten. Das ist eine bittere Enttäuschung für alle, deren Existenzen und Heimat schon heute von der Klimakrise zerstört werden“, so etwa Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich.

„Halbherziges Ziel“
Die Klimaverhandlungen seien mit einem „absoluten Minimalkompromiss und halbherzigen Ziel“ zu Ende gegangen.

Ein Hoffnungsschimmer sei aber die Vereinbarung, bis zum nächsten Klimagipfel in Brasilien einen Fahrplan für die Aufstockung der Finanzmittel zu entwickeln: „Dort müssen Wege gefunden werden, wie man die wahren Verursacher der Klimakrise – die fossile Industrie – zur Kasse bittet.“

Guterres: „Geben nicht auf“
„Ich hätte mir ein ambitionierteres Ergebnis gewünscht“, kommentierte auch UN-General António Guterres auf X. „Unser Kampf geht weiter. Und wir werden niemals aufgeben.“

WWF kritisiert Lücken beim Klimaschutz
Die Umweltschutzorganisation WWF bewertet das Ergebnis der Weltklimakonferenz COP29 als „grob fahrlässiges Politik-Versagen”. „Das Ergebnis ist eine politische Bankrotterklärung.“

„Sogar im heißesten Jahr seit Aufzeichnungsbeginn konnten die fossilen Bremser-Staaten wichtige Fortschritte verhindern und die Beschlüsse verwässern”, so WWF-Klimasprecher Reinhard Uhrig. 

„Enttäuschend und verantwortungslos”
Die Allianz für Klimagerechtigkeit bewertet das Ergebnis der Weltklimakonferenz in Baku (COP29) als „enttäuschend und verantwortungslos”. Das neue Finanzierungsziel – welches nicht einmal einer realen Verdoppelung entspricht – sei viel zu gering, um den steigenden Bedarf in Ländern des Globalen Südens zu decken. Zudem gebe es keinen Fortschritt beim Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas.

„Die Staaten liefern viel zu wenig für die Menschen und das Klima. Zudem wird ein großer Teil der Verantwortung auf private Unternehmen und die betroffenen Länder abgewälzt“, kritisiert das Bündnis.

Biden: „Historische“ Beschlüsse
US-Präsident Joe Biden hat die Beschlüsse der Weltklimakonferenz als „historisch“ begrüßt und vor der Amtsübernahme seines designierten Nachfolgers Donald Trump einen klimapolitischen Rückfall in alte Zeiten für aussichtslos erklärt. „Mögen manche auch versuchen, die in den USA und weltweit laufende Revolution sauberer Energien zu leugnen oder zu verzögern, niemand kann sie rückgängig machen – niemand“, betonte Biden in einer Stellungnahme nach Abschluss der COP29 in Baku.

Der ehemalige US-Präsidentschaftskandidat Al Gore hingegen bezeichnet das Abkommen nicht als „Versagen“, doch es sei auch kein Erfolg. „Wieder einmal“ sei nur das „absolute Minimum“ erzielt worden.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt