Ein Opfer der Familie?
Italien rätselt über Verbleib eines Mafia-Sohnes
Helle Aufregung in der süditalienischen Region Kalabrien. Antonio Strangio, der 42-jährige Sohn des namhaften ’Ndrangheta-Bosses Giuseppe Strangio, ist verschwunden. Die Familie war in die blutige Fehde verwickelt, bei der im August 2007 in Duisburg sechs Personen getötet wurden.
Die Ermittlungen wurden aufgenommen, nachdem in der Gemeinde San Luca, einer Hochburg der ’Ndrangheta, das verkohlte Auto Strangios entdeckt wurde, der als Landwirt arbeitete. Im Auto wurden verkohlte Knochenfragmente, einige Zähne und eine Halskette gefunden. Anfangs dachten die Ermittler, es handle sich um Reste eines Schafes. Erst später stellte sich heraus, dass es sich um menschliche Reste handeln könnte, berichteten italienische Medien.
Die Ermittler prüfen jetzt, ob es sich bei den Resten um jene Strangios handeln könnte. Die Familie hatte erst Vermisstenanzeige erstattet, nachdem das verkohlte Auto entdeckt wurde. Antonio Strangio, Vater von vier Kindern, ist nicht vorbestraft, sein Vater war jedoch ein bekannter ’Ndrangheta-Boss.
Ein Opfer der Familie?
Giuseppe Strangio wurde 1974 wegen Mordes zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt. Ihm wurde außerdem die Entführung des Unternehmersohns Cesare Casella im Jahr 1988 zur Last gelegt, der mehr als zwei Jahre lang in der Hand seiner Entführer blieb.
Die Hypothese, dass das organisierte Verbrechen hinter Antonio Strangios rätselhaftem Verschwinden stecken könnte, gewinnt an Boden. Die Strangio-Familie zählt zu den einflussreichsten Clans der ’Ndrangheta.
2007 waren sechs Italiener vor einem Restaurant in Duisburg auf offener Straße erschossen worden. Auslöser soll eine Fehde zwischen zwei ‘Ndrangheta-Clans gewesen sein. Der Haupttäter Giovanni Strangio wurde 2011 zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Morde zählen zu den aufsehenerregendsten Mafia-Taten in Deutschland.
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