In Wien geht die Verunsicherung um: Eine Einbrecherbande, die mit hochgiftiger und stark ätzender Salpetersäure arbeitet, um in die Wohnungen zu gelangen, ist vor allem in der Landstraße höchst aktiv. Sechs weitere Wohnungen wurden von den Gaunern ausgeräumt.
Die Krieglergasse im dritten Wiener Gemeindebezirk ist an sich ein recht beschaulicher und ruhiger Straßenzug, in dem sich großteils nur Wohnungen und kaum Geschäfte befinden. Aktuell gehen genau dort jedoch Angst und Verunsicherung um. Nicht zu Unrecht geriet ein und dasselbe Haus doch zum zweiten Mal ins Visier einer Gaunerbande.
Bande zog Spur durch halb Europa
In der Nacht von 6. auf 7. August 2023 drangen Einbrecher – wie mittlerweile bekannt ist, waren es Georgier – in das Haus ein. Sie hatten es auf Schmuck, Gold und Geld abgesehen. Um in die Wohnungen zu gelangen, tropften sie giftige und ätzende Salpetersäure in die Schlösser, bis sich jene auflösten. Gesamt räumte die Bande 2022 und 2023 in halb Europa mehr als 300 Wohnungen, 55 in Wien, aus. Sie wurden verhaftet.
Dritter Bezirk steht heuer klar im Fokus
Das böse Spiel mit der gefährlichen Säure endete aber nicht. Im August des heurigen Jahres begannen die Einbrüche von Neuem. Und zwar an einer Adresse im zweiten Bezirk, sonst betraf es bisher ausschließlich den dritten Bezirk. Oberzellergasse, Keinergasse, Wassergasse – und, in der Nacht auf den 23. November, erneut jenes Haus in der Krieglergasse, das schon einmal ausgeräumt wurde.
Wien – Stockholm – und wieder Wien
Vier Wohnungen sollen laut „Krone“-Infos dieses Mal betroffen sein – unter den Bewohnern herrscht Wut, Angst und Verunsicherung. Nebenbei wurden auch in der nur etwa 300 Meter entfernten Kegelgasse zwei Wohnungen „eingetropft“ und ausgeräumt. Übrigens ist nicht nur Wien betroffen. Auch das schwedische Stockholm meldete zwischenzeitlich im Herbst ein erhöhtes Aufkommen von Säure-Einbrüchen. Danach mieteten sich die Verbrecher offenbar im Bereich des dritten Bezirks ein.
Achtung vor der ätzenden Säure
Immer in Gefahr: alle Anwohner, Feuerwehrleute und Polizisten. Die Säure kann zu schweren inneren und äußeren Verätzungen führen. Ein Umstand, der die Ermittler weiter vor ein Rätsel stellt. Denn noch weiß niemand so genau, wo die Säure überhaupt herkommt und wo sie für die Einbrüche, die bis zu zwei Stunden dauern können, zusammengemischt wird. Sollten Sie Ihr Schloss beschädigt oder Flüssigkeit vor Ihrer Tür vorfinden, rufen Sie umgehend Feuerwehr und Polizei!
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