Angespannte Lage

Libanon: Heeres-Kommando in Schutzraum übergeben

(Bild: x.com/Bundesheerbauer)

Wie bereits berichtet, wird das Bundesheerkontingent der Blauhelmmission im Libanon nun erstmals von einer Frau angeführt. Die feierliche Kommandoübergabe fand angesichts der angespannten Sicherheitslage in einem Schutzraum statt (siehe Bild oben).

Wie Bundesheersprecher Michael Bauer am Montag auf der Kurznachrichtenplattform X mitteilte, hat Oberstleutnant Peter Ertl das Kommando des österreichischen UNIFIL-Kontingents an Frau Oberstleutnant Maria Eder übergeben. Sie ist die erste Österreicherin, die eine Auslandsmission dieser Größenordnung übernimmt. Nach der aktuell laufenden Rotation soll das österreichische UNIFIL-Kontingent 180 Soldatinnen und Soldaten zählen.

Zeremonie „in kleinem Rahmen“
Die Zeremonie sei vom deutschen Konteradmiral Richard Kesten geleitet worden, dem Chef der UNIFIL-Marinegruppe. Die Kommandoübergabe sei „aufgrund der Lage im Einsatzraum (...) in kleinem Rahmen abgehalten“ worden, so der Bundesheer-Sprecher. Aufgrund der israelischen Offensive gegen die Schiitenmiliz Hisbollah geraten die rund 10.000 UNIFIL-Soldaten immer wieder ins Schussfeld. Erst am Freitag wurden bei einem Zwischenfall vier italienische Blauhelme verletzt, Ende Oktober hatte es auch acht Österreicher getroffen. 

Das Bundesheerkontingent ist im Hauptquartier Camp Naquora stationiert und gilt als „Rückgrat“ der gesamten Truppe. Die rot-weiß-roten Soldaten sind nämlich für die Logistik der UNIFIL zuständig, auch die Campfeuerwehr wird von den Bundesheerangehörigen betreut. Weil aufgrund der gespannten Sicherheitssituation lokale Mitarbeiter ausfallen, müssen die Soldatinnen und Soldaten Zusatzaufgaben übernehmen.