Zwar wurde mithilfe des Bündnis Sahra Wagenknecht eine Regierungsbeteiligung der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland in Thüringen verhindert und eine „Brombeer-Koalition“ mit SPD und CDU gebildet. Dennoch könnte es zwischen dem BSW und der AfD in bestimmten Bereichen zu Allianzen kommen – auch auf Bundesebene. Dazu ruft nun ausgerechnet AfD-Mitbegründer und Ehrenvorsitzender Alexander Gauland auf.
„Auch wenn wir Konkurrenten sind, Wagenknecht ist uns außenpolitisch näher als Merz – das sollten wir im Wahlkampf und bei künftigen Abstimmungen nicht vergessen“, erklärte Gauland am Samstag beim Brandenburger AfD-Parteitag. Damit zielte der 83-Jährige auf ähnliche Positionen hinsichtlich des Ukraine-Krieges bzw. der Unterstützung Kiews durch den Westen ab.
Ob sein Appell von den Parteifreunden beherzigt wird, ist unklar. Selbst Parteichefin Alice Weidel muss wohl noch überzeugt werden, denn die Thüringer „Brombeer-Koalition“ kommentierte die 45-Jährige mit folgenden Worten: „Machtgierige CDU verrät in Thüringen ihre Wähler an die ,Brandmauer‘ und koaliert mit BSW-Sozialisten unter Duldung der Linkspartei. Warnhinweis für die Bundestagswahl 2025: Wer Merz wählt, bekommt eine Linksregierung.“
Der gemeinsame Feind von AfD und BSW
Wagenknecht Dass eine Kooperation der extremen Parteien allen voran gegen die CDU/CSU durchaus möglich ist, beweisen aber auch Stellungnahmen von Wagenknecht selbst. Sie meinte im August gegenüber der „Frankfurter Allgmeinen Zeitung“: „Der bisherige Umgang, reflexartig alles abzulehnen, was von der AfD kommt und sich dafür als große Demokraten zu feiern, hat Höcke und Co. offensichtlich nicht ausgebremst.“ Sie tritt für einen anderen Umgang mit der rechten Partei ein.
Der Brandenburger BSW-Chef Robert Crumbach, der wiederum mit der SPD an einer gemeinsamen Landesregierung arbeitet, kennt den größten Widersacher der beiden Parteien: „Die Politik von Merz und der CDU, immer mehr Waffen an die Ukraine zu liefern, ist falsch und erhöht die Kriegsgefahr. Dass die AfD das ablehnt, ist richtig“, erklärte Crumbach am Sonntag gegenüber der „Bild“.
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