Wie behaupten sich Wildtiere in Städten und Gemeinden? Welche Konflikte entstehen? Antworten gibt die aktuelle Sonderausstellung „Wildnis Stadt“ in der Dornbirner „inatura“.
Das Brummen von Motoren, Gesprächsfetzen, Menschen, die zum Bus, zur Bahn, ins Büro eilen – das typische Treiben in einer Stadt. Doch wer genauer hinsieht und hinhört, der bemerkt vielleicht auch das sanfte Rascheln im Park, das Huschen eines Fuchsschwanzes im Scheinwerferlicht oder den Ruf eines Käuzchens in der Dämmerung. „Wildnis Stadt“, die neue Sonderausstellung in der „inatura“ in Dornbirn gewährt Besuchern einen Einblick in die vielfältige Tierwelt in Siedlungsräumen. Unberührte Wildnis im Sinne einer vom Menschen unbeeinflussten Naturlandschaft gibt es in Mitteleuropa so gut wie nicht mehr. Selbst naturnahe Lebensräume werden durch fortschreitende Zersiedelung sowie ungebremsten Flächenverbrauch immer weniger – der Druck auf wild lebende Tiere, unter diesen Bedingungen zu überleben, steigt.
Erstaunlich viele Arten aus unterschiedlichsten Tiergruppen finden mittlerweile in Städten und Dörfern Ersatzlebensräume. „Rund 4000 Einzelanfragen pro Jahr erhält das Team unserer Fachberatung. Oft geht es dabei auch um wilde Gäste im Wohnbereich,“ berichtet „inatura“-Direktorin Ruth Swoboda. Nicht immer verlaufen Begegnungen zwischen menschlichen und tierischen Stadtbewohnern harmonisch ab: Marder hinterlassen Spuren in Form beschädigter Autos, Dachse wühlen sich im Zuge der Nahrungssuche schon mal durch Gärten. Andererseits birgt der urbane Lebensraum auch Gefahren für die Tiere: Straßenverkehr, Glasfronten, fehlendes Wissen über tiergerechte Unterstützung und unsachgemäßes Füttern können Probleme verursachen.
Ausstellungsdauer: bis 14. September 2025 täglich von 10 bis 18 Uhr in der Inatura in Dornbirn.
Am 25. und 26. Dezember 2024 sowie am 1. Jänner 2025 bleibt die Inatura geschlossen.
Am 24. und 31. Dezember 2024 ist die Ausstellung von 10 bis 13 Uhr geöffnet.
Ist ein respektvolles Nebeneinander möglich, das ohne Konflikte auskommt? Die aktuelle Sonderausstellung lädt spielerisch und interaktiv dazu ein, dieser Frage auf den Grund zu gehen, Gewohnheiten zu hinterfragen und neue Ansätze zu suchen, um den Bedürfnissen von Mensch und Tier gerecht zu werden. Das funktioniert manchmal sogar verblüffend einfach. „Nicht mehr genutzte Flächen in Städten entwickeln sich rasch zu wilden, vielseitigen Lebensräumen. Brachen beherbergen Pflanzen, die sich in der freien Natur ansonsten auf neu entstandenen Kiesbänken oder Schutthängen ansiedeln. Davon profitieren wieder zahlreiche Tiere. Ähnliches gilt für Grün- und Blühstreifen entlang von Fahrrad- oder Spazierwegen. Und ein kleines Stück Wildnis im urbanen Raum tut schließlich auch uns Menschen gut“, gibt Ines Linke, die gemeinsam mit Mathias Gort die Ausstellung kuratiert hat, zu bedenken.
Zahlreiche Tiere sind und bleiben ohnehin heimliche Stadtbewohner: Sie leben oft unbemerkt in Parks, auf Grünflächen und Gärten oder nutzen auch Gebäude, Mauern und Dächer als Lebensraum, den sie erst nachts, wenn es ruhiger und die Straßen leerer werden, verlassen. Im Rahmen der Sonderausstellung hat man nun die Möglichkeit, diese „Mitbewohner“ besser kennen und verstehen zu lernen.
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