Die „Tiroler Krone“ befragte einen Experten zum Wirtschaftswachstum für 2025. Nach dem Sieg von Donald Trump und der Regierungskrise in Deutschland sei die Lage derzeit noch ungewiss. Mehr als ein Prozent dürfte es aber nicht werden.
Der ehemalige und designierte US-Präsident Donald Trump kündigte im Wahlkampf teils massive Zollerhöhungen an. „Diesbezüglich muss man ihn wohl auch beim Wort nehmen“, sagt Stefan Garbislander, Leiter für Wirtschaftspolitik, Innovation und Nachhaltigkeit in der Tiroler Wirtschaftskammer im Gespräch mit der „Krone“.
Welche Auswirkungen Trumps zweite Präsidentschaft und die derzeitige Regierungskrise in Deutschland auf das Wirtschaftswachstum in Österreich und Tirol haben wird, sei noch ungewiss.
Die Industrie ist jene Sparte, die derzeit eindeutig am meisten leidet.
Stefan Garbislander
Bild: Manuel Schwaiger
Wachstum von maximal einem Prozent
„In Tirol wirkt der Tourismus jedenfalls als eine stabilisierende Säule“, meint Garbislander. Indes ist die Industrie jene Sparte, „die derzeit eindeutig am meisten leidet“. Unterm Strich rechnet der Leiter aktuell mit einem Wachstum „von maximal einem Prozent sowohl für ganz Österreich als auch Tirol“. Damit könne man aber nicht das aufholen, was man in den vergangenen zwei Jahren infolge der Rezession verloren habe.
„Freihandelsabkommen hätte man machen sollen“
Wie die „Krone“ vor Kurzem berichtete, glaubt Wirtschaftslandesrat Mario Gerber (ÖVP), dass Trumps Präsidentschaft keine negativen Auswirkungen auf Tirol haben wird, da die Exporte nach Übersee „vernachlässigbar“ seien. Dem widerspricht Garbislander. „Die Exporte von Tirol in die USA belaufen sich auf rund fünf Prozent. Es kommt aber hinzu, dass Deutschland für Tirol der wichtigste Handelspartner ist. Und für Deutschland wiederum sind die USA ein sehr wichtiger Partner.“
Abschließend meint Garbislander, dass man „vor zehn Jahren das Freihandelsabkommen mit den USA doch unterschreiben hätte sollen“.
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