Vor einem Grazer Lokal eskalierte eine Auseinandersetzung. Ein Video dokumentiert den fast tödlichen Angriff, ein Steirer erlitt tiefen Schnitt von der Lippe bis hinter das linke Ohr. Das Opfer (48) soll den 27-jährigen Täter zuvor provoziert haben. Am Dienstag startet der Prozess.
Der Angeklagte war mit vier Bekannten in der Nacht auf den 9. Juni dieses Jahres in einem Lokal in der Grazer Innenstadt, als das spätere, erheblich alkoholisierte Opfer an deren Tisch kam. Obwohl keiner mit ihm reden wollte, soll sich der 48-Jährige laut Anklageschrift wiederholt in das Gespräch eingemischt und provoziert haben.
Irgendwann kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung mit dem Angeklagten, in deren Verlauf ein Springmesser ins Spiel kam. Der 27-Jährige hatte es eingesteckt, weil er es angeblich in der Arbeit öfter brauchen würde.
Das Opfer wurde noch in derselben Nacht im LKH Graz operativ versorgt, sonst wäre es aufgrund der starken Blutung verstorben.
Aus der Anklageschrift
Während das spätere Opfer weiter provozierte, holte der 27-Jährige plötzlich mit dem Messer aus und erwischte den Kontrahenten im Gesicht. Dann verschwand der Grazer aus dem Gastgarten des Lokals und warf die Tatwaffe weg.
Kaumuskel vollständig durchtrennt
Erst etwas verzögert sollen die anderen Lokalgäste erkannt haben, was passiert war. Das Opfer wurde ins Krankenhaus gebracht, wo eine tiefe, 15 Zentimeter lange Schnittverletzung festgestellt wurde, die vom linken Mundwinkel über das linke Ohr bis zum Hinterkopf reichte. Unter anderem wurden Kaumuskel sowie Seitenäste des Gesichtsnervs und der Schläfenschlagader durchtrennt. Das Gesicht ist entstellt.
Laut Gutachter wäre der 48-Jährige, wenn er nicht sofort notärztlich versorgt worden wäre, aufgrund der starken Blutung noch in der Nacht an den schweren Verletzungen verstorben. Am Dienstag muss sich der 27-Jährige, der sich selbst stellte, wegen versuchten Mordes in Graz vor einem Geschworenengericht verantworten. Den Vorsitz hat Richter Andreas Lenz.
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